Thema: Lamento
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Alt 03.11.2010, 09:43   #9
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Dana, Lena!

Vielen Dank für eure freundlichen und tröstlichen Worte. Mittlerweile bin ich über dieses "Tief" hinweg, in dem ich dies schrieb. Dennoch bleibt die immanente Wahrheit bestehen, in in diesen Zeilen schwebt. Denn was hinterlassen wir letztendlich? Nichts!
Selbst die Namen der "allergrößten" Dichter und Denker überleben bestenfalls ein paar Jahrtausende im Volksgedächtnis, von den bescheuerten "Feldherren", wie man die Schlächter der Menschheit allzu freundlich nennt, ganz zu schweigen. Von "großen Schlachten" sprechen nur jene Idioten, die sowas nie selbst miterleben mussten!
Aber zurück zum Thema: Selbst, wenn dein Name überdauert, weil du irgendetwas "Großes" geleistet hast - nach einigen Generationen ist es eben nur noch das: Ein Name, der in irgendwelchen Zusammenhängen gebraucht wird. Wer weiß heute noch, was Goethe wirklich dachte? Wer liest Rilke wirklich, auch die Briefe? Wen interessieren noch die persönlichen Ansichten oder Bemühungen eines Sokrates oder eines Napoleon, um auch mal ein Negativbeispiel zu nennen. Sehr wenige, zudem meist auch noch solche, deren eigenes Dasein augenscheinlich zu leer und/oder nebensächlich ist, um es mit eigener Größe, eigenem Genie zu füllen!
Die machen sich dann allzu gern zum Sprachrohr jener, die sich nicht mehr wehren können, und interpretieren deren Aussagen so lange und ausdauernd in ihrem persönlichen Sinne, bis vom wahren Gedankengut der sog. "Großen" nichts Nenneswertes mehr übrig ist, zumindest in den Köpfen der sog. Durchschnittsbürger. Soviel zum vielbeschworenen "Volksgedächtnis"!

Danke für eure Geduld. Manchmal tut es ganz gut, wenn man sich mal ausrotzen kann!

LG, eKy
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