Beerdigung im November
Beerdigung im November
Im Augenwinkel glitzern ein paar Tränen,
Denn kalter Wind sticht diesen scharfen Schmerz.
Das Eisschwert fährt ihm in sein wundes Herz.
Ein Fehler, sich in Sicherheit zu wähnen:
Sie zu verbergen, täuscht er vor, zu gähnen,
Und beugt den Kopf leicht schamvoll erdenwärts.
Das Mannsein ist Konzept, kein Jungenscherz:
Ein Weinen, das zerbeißt man zwischen Zähnen.
Doch sie erkennt die Tiefe des Gefühls
Und legt die Hand ihm auf den breiten Rücken.
Inmitten des Geschiebes und Gewühls
Will ihr die warme Geste fast nicht glücken.
Es stiehlt sich in die Blässe des Gesichts
Ein Lächeln, als er sagt: „Schatz, es war nichts!“
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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Geändert von Walther (04.10.2010 um 14:14 Uhr)
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