Kopflos
Kopflos
Sein Denken schenkte ihm die letzte Schöpfung:
Am Schopf gepackt zog sie sich aus dem Sumpf
Von selbst, und auch ihr Lachen klang schon dumpf;
Und nach Errettung kam sofort die Köpfung;
Das junge Blut gerann an Halses Stumpf.
Der dumme Kopf erging sich in Verschwörung,
Denn es ereilte bös ihn die Betörung:
Es dachte sich, des Hirns beraubt, der Rumpf,
Er könnte sich in wilde Schlachten stürzen.
Die Trennung durch des Schwertes raschen Hieb
Kann Leiber im Getümmel rasch verkürzen.
Doch all dies Wissen überwand der Trieb:
Er wollte Langeweile mit dem Kitzel würzen,
Von dem am Ende nichts als Tod ihm blieb.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
Alle Beiträge (c) Walther
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