Lb. Blaugold,
es ehrt, ein Gedicht aus so berufenem Munde so intensiv besprochen zu bekommen. Daher ist es fast unverzeihlich, daß ich mit meiner Antwort solange habe warten lassen. Allerdings bin ich gerade sehr viel um die Ohren, was dann zu solchen Verzögerungen führt.
In der Tat sind in diesem Text einige Inversionen; bevor ich ein Gedicht poste, lese ich es mir immer laut vor und horche dem Klang der Verse nach, ob man sie so sprechen und vortragen könnte, ohne daß jene unfreiwillige Komik entsteht, die ungelenke Verse gerne begleitet. Ich habe mich in diesem Fall dafür entschieden, diesen Text in Öffentlichkeit zu entlassen, trotz der Inversionen.
In der Tat aber hast Du mich auf einen Vers hingewiesen, der in der Tat etwas unglücklich ist. Gemeint habe ich das:
Zitat:
Es nützt nichts, jene zu besprechen,
Herbeizusehnen, was dahin
Geschmolzen in der Nacht der Nächte,
In Angst geträufelt, hoffnungsblind,
Gefangen in der Seele Schächte,
Und tief verschreckt ist wie ein Kind.
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Das habe ich oben geändert und danke Dir für diesen Hinweis.
Nun zum letzten Vers: In der Tat die Formulierung "jemanden etwas kund tun" ein stehendes Idiom. Es ist also korrekt, wie ich es schrieb, wenn dieses Formulierung auch nicht unbedingt der heutige Sprachgebrauch ist, aber ein Urteil dieser Schärfe zu sprechen, bedarf durch des Aplombs, der in dieser Wortwahl steckt.
Vielen Dank für Deine Überlegungen, sie haben - wie bei Dir zu erwarten - mich schon ins Schwitzen gebracht.
LG W.