Zitat:
Zitat von Chavali
Und wieder trennt sich Nacht und Tag,
xXxXxXxX
du gehst nach Süd und ich nach Nord,
xXxXxXxX
die andre Liebe zog uns fort.
xXxXxXxX
So etwas nennt man Schicksalsschlag.
xXxXxXxX
Auf Wiedersehen, Liebster,
so spricht mein Mund sehr scheu,
auf Wiedersehn... Nun bin ich
mit einem Mal allein.
Wir trafen uns in einer kalten Nacht,
xXxXxXxXxX
kein Stern, kein milder Wolkenhauch.
xXxXxXxX
Ein drohend dunkler Dornenstrauch
xXxXxXxX
hielt mitten auf dem kahlen Hügel Wacht.
xXxXxXxXxX
Zu unsren Füßen lag das wilde Meer
xXxXxXxXxX
und seine Wellen leckten feinen Sand.
xXxXxXxXxX
Ein letztes Mal gingen wir Hand in Hand,
xXxXXxxXxX
erhofften uns des Sehnens Wiederkehr.
xXxXxXxXxX
Auf Wiedersehen, Liebster,
so sprach mein Mund sehr scheu,
auf Wiedersehn! Nun bin ich
zum ersten Mal allein.
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Lb. Chavali,
Dein Gedicht spricht von der Unmöglichkeit einer Liebe - durch Entfernung, durch Lebensumstände, durch eine andere Liebe. Das sind Gefühle, die uns alle schon einmal gepackt haben. Der Dämmerung der Liebe setzt Du die Dämmerung des Abends am Meer entgegen: Innen und außen spiegeln sich ineinander.
Ich habe den gefühlvollen Text mit dem Silbenbild unterlegt, und Du ahnst sicherlich bereits, daß ich damit einige Hinweise geben möchte. Zum Einen verlängerst Du das Metrum von 4 auf 5 Hebungen. Das kann man sicherlich machen, zumal der Ton im Gedicht dadurch der Stimmmung nachläuft: Mehr Silben (oder Takte, wie man das ja auch nennt) je Vers machen diesen getragener und damit trauernder.
Allerdings gibt es zum Anderen im dritten Vers der 3. Reimstrophe ein echtes Betonungsproblem, das nach einer Veränderung regelrecht schreit. Hier steht der Rhythmus der Sprache einfach diametral gegen den Rhythmus des Metrums.
Den Text habe ich gerne gelesen. Im Formalen aber bleibt eine gewisse Unzufriedenheit zurück, die mich zur Bitte führt, sich dieses Teils des Gedichts nochmals anzunehmen. Den kleinen Schreibfehler, es wurde in Vers 4 der 3. Reimstrophe ein "s" vergessen, habe ich bereits rot markiert.
Lieber Gruß W.