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Alt 06.02.2010, 22:39   #5
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
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Liebe Chavi,
nun sterbt mir nicht alle wech - wer soll das Forum nach euch leiten?

(Das konnte ich mir nicht verkneifen.)

Jetzt werde ich aber deinem Gedicht gerecht:

Mich spricht es sehr an. Unsere Stadt hat einen Waldfriedhof geschaffen. Dort bekommen Verstorbene einen Baum, auf Wunsch mit Nummer oder Namen.
Er liegt etwas außerhalb, aber ich bin schon einmal dort gewesen und habe für mich erfühlt, dass es ein anderer Gang ist.
Man geht dort mit anderem Gedenken zu den Verstorbenen - direkter, näher.

Es liegt sicher daran, weil ich mit Friedhofsgeschichten anders geprägt bin.
An Sonn- und Feiertagen musste die Stelle "ordentlich" aussehen, vor allem frisch geharkt, damit andere sehen, dass der Verstorbene nicht "vernachlässigt" wird.

Ich habe kürzlich erst mit meiner Tochter über den neuen Friedhof gesprochen, diskutiert und ihr gesagt, dass ich dort einst auch sein möchte. Es war interessant, welche Wende die Unterhaltung nahm. Sie war total angetan, dass man das alles aussprechen kann - ja, lächelnd aussprechen kann.
Zuletzt bat ich sie, wenn sie denn "zu Besuch" käme, mir jedes Mal einen Stein oder ein Steinchen an den Baum zu legen.
Das Gespräch war durchaus nicht albern. Sie sagte, sie nähme etwas mit, was ihr sehr wichtig wäre.

Ja, Chavi, du hast es verdichtet: Unter Sternen, am Baum.
Die Mitbringsel sind innig und persönlich: Vergissmeinnicht, Windlicht, Steine.

Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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