letzte handlung
wie oft schon hab ich laut mein herz verflucht
ob seiner kraft in leidenschaft so fest zu schlagen
für menschen, lieben, taten, die es wert zu wagen,
wissend, dass mein gefühl dort heimat sucht.
nicht oft noch bin dabei ich schon gefallen,
doch wenn ich fiel, dann immer bodenlos und hart.
ganz einfach loszulassen ist nun mal nicht meine art,
viel eher die, im sturz mich weiter festzukrallen
an allem, was fels, baum, herz, hand zum greifen bieten,
an jedem – sei's auch noch so winzgen - anhaltspunkt,
den man, mein SOS empfangend, mir zurückgefunkt.
ich kann und konnt nur so, egal, was andre rieten.
du warst mir baum, so dacht ich, fest und grünend, rindenweich.
zu gerne lehnte ich an deinem stamm im schatten.
glaubte zu spürn, dass wir viel aneinander hatten.
nun gähnt ein schwarzes loch, dort, wo kein wurzelreich.
im fallen offenbart sich mir noch deine wandlung:
es sind nicht äste, die du mir nicht reichst, ´s ist deine hand,
die du mit kaltem blick nun vor mir birgst tief im gewand.
mein herz schelt ich „so dumm!“ – ´s ist meine letzte handlung.
.fee ´ 10
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"Gedichte sind Geschenke an die Aufmerksamen" Paul Celan
Geändert von fee (28.01.2010 um 19:01 Uhr)
Grund: kleine metrik-kosmetik dank feiner vorschläge von falderwald
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