Lieber Wortespieler,
das ist kein schlichtes Liebesgedicht - es geht tiefer.
Ich unterstelle, dass der Autor sein Innerstes verdichtet hat. Vielleicht ein Ventil, vielleicht ein Bedürfnis - ganz sicher die Liebe zwischen Mutter und Sohn.
Eine Liebe, die wenig Chancen hatte, als solche gelebt zu werden:
All das Warten und Verstehen,
durch jede Dorne dieser Zeit,
ist ein Kommen und auch Gehen,
von Herz zu Herz war es zu weit.
Eine Liebe, die trotzdem da war, ist und bleibt:
Es sind die Wurzeln, tief und fest,
die dich noch hindern frei zu sein,
wenn einer hält, doch einer lässt,
dann bleibst du, du und ich wohl mein.
Ich sehe einen Sohn, der um diese Liebe bangen musste:
Ich dachte wirklich, ja das geht
mit der Zeit würd‘ es schon werden,
ich hab gekniet, gefragt, gefleht
stieg vom Himmel bis auf Erden.
Diese DREI machen dein Gedicht aus. Es berührt, geht nah.
Der Titel "Aber Mutti..." trägt Liebe und Verstehen aus der Sicht des nun erwachsenen Jungen.
Auch wenn mir die Zeile "stieg vom Himme bis auf Erden" nicht ganz so gefällt, erschließt sie sich doch, wenn es so ist, wie ich interpretiere.
Ich habe es gern, bewegt gelesen und für wertvoll befunden.
Liebe Grüße
Dana