Thema: Der Stein
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 20.12.2009, 08:59   #9
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
Standard

liebe dana ,
ich kann gut nachempfinden, was dich zu diesem gedicht veranlasst hat.
über die inversionen hat ja medusa bereitss genug gesagt - ich halte mich lieber an den inhalt.

ja - wir möchten so gerne, dass der inhalt unserer worte "wie in fels geritzt" überdauern möge, doch dann kommt 3,5 sekunden später das leben und verändert plötzlich die rahmenbedingungen.
mitunter wird es dann sehr, sehr schwieirig, zunächst angedachtes durchzubringen....

dann wirken die urspüngliche worte fast wie hohn.

dennoch: in einem bestimmten moment sind sie wahr gewesen - das kann ihnen nichts und niemand nehmen ( außer der eigene widerruf!)
doch die tröstliche kraft der steine ist nicht zu unterschätzen, denn von ihnen geht -so oder so - kraft aus.
ich habe vor vielen jahren für jemand anderen auch so ein "stein-gedicht" verfasst.
ich denke, an dieser stelle passt es gut:


Nimm heut noch
einen bunten Stein
in deine Hand
und horch in ihn hinein:
In ihm ist,
was dein Herz bedrückt,
erklärt.

Wie er,
vereinzelt und getrennt
und ohne Wert
am Rand des Wegs sich wähnt,
so fühlst auch du
dich ungeliebt, beschwert.

Doch nimmt nur einer
dich in seine Hand,
der deinen Wert
und deinen Sinn
für sich erkannt,
wird deine Schwere Kraft
und deine Stille
zur Erhabenheit.


liebe grüße,
larin
a.c.larin ist offline   Mit Zitat antworten