hallo erich,
das ist ein wirklich tiefgründiges gedicht, bei dem ich auch einmal erbsen zählen möchte.
hier gibts tatsächlich mal was zu feilen ( selten genug bei dir), also höre, was mir so dazu einfiele:
Der Alte schleppt sich hin auf schweren Füßen
und aller Jahre Traurig
keit zieht ihm zuseit,
(-keit -seit reimt zeilenintern nochmal)
das Haupt gesenkt, ein kurzes Stummes Grüßen,
dem Volk ringsum, so geht er durch sein Leid
und
kleidet sich damit, um
forsche Bilcke,
(Wortwiederholung "zieht" eliminieren, "forsche Blicke" gefällt mir hier inhaltlich besser)
die er durchmisst, nicht länger mehr zu
spürn, (Verkürzung klangvoller?)
und hat sie doch wie
Klingen im Genicke ( Klingen im Genick ist gefährlich genug, egal , ob sie "kalt" oder "warm" sind!)
und kann an ihren harten Stahl nicht
rührn. (Verkürzung klangvoller? )
Sag, Alter, mir: Wievieler Augen Schnitte
hat fühllos deiner Seele Fleisch gemacht,
dass es nicht irgend länger blutet an der Bitte
um ein Stück Brot und Lager für die Nacht ( Perfekt in der Intention und Formulierung! Ganz großes Bravo)
liebe grüße
von der erbsenzählerin
(und die guten kommen natürlich sofort ins töpfchen!

)
larin