@ cypi und larin
Merci! Ich glaube, Mr. Y sieht zuviel Philosophisches im Schreiben an sich - wir wissen, dass wir's tun, weil wir's schlicht GERNE tun, so wie ein Maler eben Farben nimmt, so setzen wir die Worte. Irgendwelche hirnschwangere Überlegungen bezüglich Sinn und Zweck des Ganzen sind ausgesprochen sekundär und stellen sich dem eigentlich gar nicht, der der inneres Bedürfnis stillt.
@ louis
Ein Spaziergang durch die Natur, eine Szene in einem Film, der berührt, eine interessante Doku...
Vieles versetzt in Stimmung. Es überfällt einen manchmal, und manchmal reift es in dir wie eine Frucht, von der du geraume Zeit vorher weißt, dass du sie pflücken wirst.
Meine "Sprache" ergibt sich aus dem Fühlen quasi eigenständig. Dass ich mit einer Unmenge Büchern aufgewachsen bin, hat sozusagen meine Vielseitigkeit und mein Vokabular geschult. Die Sprachbilder tauchen dann auf wie Blasen in einem Teich - aus einem Grund, den ich nicht kenne. Seltsam, aber es ist so.
Selten, dass ich derlei wirklich "konstruiere", und meist wird's dann ein ziemlich verkrampfter, gekünstelter Schmarrn. George schreibt so in meinen Augen: Begnadet, aber nicht berührt!
Das Gegenteil - mein Vorbild - ist Rilke: Bei allen Resentiments gegen seine tiefe Gläubigkeit hat er in allen seinen Themen doch eine solche Verinnerlichung erreicht, dass seine Sprachkunst nicht "gekünstelt" wirkt, weil er nicht von der Sprache selbst ausgeht (wie George), sondern (wie auch ich) vom Gefühl, das ihn bewegt. Darin eifere ich ihm nach, allerdings ohne Anspruch, seine Genialität je zu erreichen.
Wenn man so will, ist dies mein Fluch: Der Fluch des Allrounders - vielseitig begabt, aber nirgendwo wirklich genial! Dafür darf ich alle Bereiche erforschen und auskosten (- im Rahmen meiner Möglichkeiten): Malerei, Bildhauerei, Literatur, Musik.
LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.
Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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