Lieber Riffraff,
das sag ich doch immer: Nur wer die Grundlagen beherrscht, kann sich Freiheiten erlauben! Und dies gilt nicht allein für den Jambus!
Bei der Sestine von Elisabeth Bishop ist es auch nicht die Technik, die mir nicht behagt, ich bin sicher, sie hat sie beherrscht; es ist der Inhalt, dem ich nicht folgen kann.
Kiplings Sestine musste ich mehrmals lesen, bevor ich die vielen Auslassungen gedanklich schließen konnte
. Ich sehe schon, ich müsste noch lange üben, um solche Geschlossenheit im Text hinzukriegen!
Und die zweite Sestine? Wer hat sie geschrieben? Ich bin begeistert! Auch hier wieder schöne Reime, die das Durchhalten bei der Länge viel kurzweiliger gestalten, obwohl sie laut Lehrbuch nicht zur Sestine gehören. Der Inhalt gefällt mir sehr gut. Er wirkt überhaupt nicht breit getreten oder in die Länge gezogen sondern kommt absolut leichtfüßig daher.
Für alle Sestinen gilt: Sie richten sich nicht eindeutig nach den gestrengen Vorgaben; das ist gut so und lockert auf sehr angenehme Weise auf.
Herzliche Dank,
Medusa.
(
Hast Du die zweite Sestine geschrieben )