Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 02.06.2009, 10:50   #2
Feirefiz
Bernhardverdreher
 
Registriert seit: 08.04.2009
Ort: Berlin(West)-Neukölln
Beiträge: 340
Feirefiz eine Nachricht über Skype™ schicken
Standard

Liebe Helene!

Ich finde diesen knappen Text sehr gut und mindestens zweischichtig.
Zunächst erkenne ich die Ebene des "Geschlechterwitzes":
Die Leistung/ Ausbildung der Frau wird vom Mann herabgewürdigt, woraufhin die Leistung des Mannes von der Frau herabgewürdigt wird.
Bei der Frau geschieht dies durch ein Vorurteil, ein tradiertes Bild, dem Mann gegenüber mit einem sarkastischen Augenzwinkern.
Soweit so gut.
Mir kommt es aber auch so vor, dass hier noch eine zweite, eher gesellschaftspolitische Ebene angesprochen wird:
Wenn sich in diesem Falle die Geschlechter annähern, so scheint ihre Wertigkeit für den anderen allein durch ihre berufliche Stellung gekennzeichnet zu sein.
Ein Phänomen, dass heutzutage m. E. häufig auftritt.
Als Synthese des Ganzen würde ich dann folgende Deutung wagen, dass nämlich vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Zwänge (die auf beide Geschlechter gleichermaßen wirken) die Geplänkel des gschl. Alltags nur noch eine Choreografie darstellen, die o.g. Zwänge zwar überdecken und vordergründig bestimmen, sie jedoch nicht unsichtbar oder unwirksam machen können.
Liege ich damit richtig?
Wenn nicht, ist auch nicht schlimm...
Ich habe es nämlich sehr gerne gelesen und mir den Kopf zerbrochen!

Liebe Grüße
Fachfiz
__________________
Hören Sie, bleiben Sie stehen und hören Sie:
dieses Gekläff! (Th.B.)
Alle meine Texte unterliegen der freien Verfüg- und Kommentierbarkeit
Feirefiz ist offline   Mit Zitat antworten