Sommergewitter
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Im Norden grollt es dumpf und kräftig,
wir schaun gelassen, sind gut drauf.
Die Wetterfront zeigt ziemlich heftig
am Horizont den Ansturm auf.
Kaum hörbar naht von fern ein Rauschen,
der Vogelsang ist längst verhallt,
als plötzlich, mittendrin im Lauschen,
wie aus dem Nichts ein Donner knallt
und tausend Blitze sich entladen,
was uns in Todesangst versetzt.
Vom Süden brechen Wasserschwaden
mit dem Gewitter ein, das jetzt
an Bäumen zerrt mit Sturmesheulen,
sich in den Kronen fest verbeißt.
Ein Hagelschauer stempelt Beulen
in alles, was nicht flieht, nicht reißt.
Wir schaffens grad die Tür zu schließen,
vergessen die Faszination,
und gönnen uns, statt zu verdrießen,
den Grog in doppelter Portion.
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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