Thema: Die Stickerin
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Alt 19.05.2009, 23:36   #8
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Liebe veredit,
in das Bild der Stickerin kann ich mich hineinversetzen, jedoch mehr stauenend als stickend. Die Nadelkünste haben für mich immer mit Nackenproblemen zu tun.
(Zugleich höre ich Kritik über die "PC-Hocker" - aber die können aufstehen, auf die Terrasse gehen und in Gedanken weiter machen, ohne die "Arbeit" zu unterbrechen.)
Ich mag das Bild der ausdauernden Künste. Die Stimmung einzufangen ist dir gelungen.
Darf ich dennoch ein wenig anders sticken?

Zitat:
Zitat von veredit Beitrag anzeigen
.


Die Stickerin

Nie ruhen ihre zarten Hände,
nie fehlt ein Stich des Fadens, zart,
bis dass der Tag sich neigt dem Ende,
der Nadelschwung niemals verharrt.

Entspannt, fast traumgleich fasst ihr Blick
das schneeig Linnen in dem Rahmen,
welches sie füllt mit viel Geschick,
mit Stich um Stich, in tausend Farben.

Das schneeig Linnen in dem Rahmen,
entspannt, fast traumgleich fasst ihr Blick,
mit Stich um Stich die vielen Farben,
welches sie füllt mit viel Geschick. (wegen der Endungen)


Lebendig scheinend, farbenprächtig,
die ganze Vielfalt der Natur,
ob Allerkleinstes oder mächtig,
gezeichnet mit der Nadel Spur.

Schier ungezählte kleinste Stiche
fügt sie zu einem großen Ganzen.
Kunst ist es, ewig weibliche,
Anmut lässt ihre Nadel tanzen.

Sie fügt zu einem großen Ganzen
durch ungezählte kleinste Stiche,
lässt ihre Nadel Anmut tanzen,
für Kunst, die ewig weibliche.


Doch ihren Faden würd' sie
allzu gern verlieren,
fänd nur des Liebsten Herz
den Weg dafür zurück.

Doch ihren Faden würd' sie gern,
nur allzu gern verlieren
würde des Liebsten Herz dafür
zum einst'gen Glück noch einmal führen.


Ich würde die letzte Strophe fast weglassen. Der Leser erspürt die "Lage" auch ohne den Hinweis.


veredit
Um diese Zeit werden auch die Augen einer Stickerin müde.
Verzeih der PC-Hockerin die Einmischung. Sie hat sich von Bildern und Stimmung verführen lassen.

Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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