Thema: Apostrophobie
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Alt 15.05.2009, 11:37   #12
fee
asphaltwaldwesen
 
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Ort: österreich
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hm, tja.


halblustig, wie das durchaus treffende gedicht von cyparis, auch mein persönliche-meinung-gedicht dazu...


wie liebt' ich immer schon die elision
ihr'n altertümelnd' klang, und die vision
von längst vergang'nem glast schon längst verstorb'ner worte
's ist eine macke, led'glich and'rer sorte

und dennoch liebenswert! g'wiss niemals zu verhöhnen.
's schmerzt sehr mich die herablassung in hies'gen tönen!
nicht jeder strebt in erster linie nach vollendung
perfekt' ge-x-e seiner botschafts-sendung.

betörn' denn flohmarkt-charme und staub zerkratzter dinge
nicht das gemüt, so sich's historisiern'd erginge?
sollt' dies denn grad beim dichten gar nicht gelten?
's gilt beides mir: alt UND modern in heut'gen welten!

das so perfekte, wortgewaltig totgereimt
indes gar manch' mal mir gefühlloser erscheint.
ganz wie die durchgestyled' designerküche,
die würd' verunreinigt durch kochgerüche.

da darf nix menscheln, all's gehört steril.
perfektioniert für's ästhetische wohlgefühl.
ich les gern beides: können UND menschlich' bewegung.
teil also nicht die hier gelesene erregung.



.fee
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"Gedichte sind Geschenke an die Aufmerksamen" Paul Celan

Geändert von fee (15.05.2009 um 11:38 Uhr)
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