Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 09.05.2009, 11:43   #3
fee
asphaltwaldwesen
 
Registriert seit: 31.03.2009
Ort: österreich
Beiträge: 961
Standard

der geneigte baum in seiner doppel-deutbarkeit, dana,


ein meisterlicher griff!


ist es nicht so, dass ein teil in einem weiß, dass das wühlen im vergangenen nur bedeutet, dass wir etwas noch nicht abgeschlossen haben für uns, um es endlich loslassen und hinter uns lassen zu können?

es ist jener teil, der geneigt ist, das leben zu nehmen, wie es einem widerfährt. doch der andere teil ist der, der nicht geneigt ist, sich brechen zu lassen.

es geht also um das ausloten jenes punktes, an dem der stamm sich gerade weit genug biegt, um nicht zu zerbrechen. nicht an den äußeren kräften, die ihn zwingen, sich zu neigen. aber auch nicht am übersehen des eigenen punktes der biegsamkeit, wo man noch standhält im inneren kern.

eine schöne metapher. griffig wie raue baumrinde und genauso lebendig.

gefällt mir gut, trotz - oder gerade wegen - des reimschemas, das beim lesen zu erhöhter aufmerksamkeit zwingt.


(anerkennend kopf-)geneigter gruß,

fee
__________________
"Gedichte sind Geschenke an die Aufmerksamen" Paul Celan
fee ist offline   Mit Zitat antworten