Auf Dornen gebettet.
Auf Dornen gebettet.
Sonett in Amphibrachien
Du gingst durch die Rosen, an Dornen die Träume,
An Strümpfen die Kletten, sie klangen wie Ketten;
Du kamst an die Tür, und es öffneten Räume
Die Fenster ins Dunkle: Da war nichts zu retten,
Da gab es kein Leben, da waren nur Tote,
Da fehlten die Wände, es wohnte kein Hoffen
In all diesen Schluchten; es glühte die rote,
Die frühere Sonne, auch sie war getroffen,
Wie ihr ging’s dem Mond; wo nur waren die Kinder,
Die gestern noch spielten, wo waren die Katzen,
Die Hunde, die Hasen! Es nahm sie der Schinder;
Er hat die Gesichter von Schändern, die Fratzen
Von Mördern und folgt deiner Spur durch den Garten:
Er kann, dich zu töten, schon kaum mehr erwarten.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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Geändert von Walther (10.06.2022 um 10:40 Uhr)
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