Schwarze Pupillen
			 
			 
			
		
		
		
			
			Schwarze Pupillen 
 
Sie ritt auf einer Einhorn-Seele 
durch den tiefen Wald. 
Das Horn war ihr des Auges Stehle. 
Sie gab ihr sichren Halt. 
 
Schwarze Pupillen pflückten Iris am Bach, 
deren Ebenbild ruhig im Fluss des Wassers lag. 
Auf ewig lag das Schwert auf ihrem Almanach. 
 
Schwarze Pupillen schnitten erdverkrustet Löcher 
ins Buschwindröschenmeer, das sich im Winde wiegte. 
Es sternten tausend Lichter aus, verwelkt in ihrem Köcher. 
 
Schwarze Pupillen sogen veilchensüßen Duft  
aus schlaftrunk'nem Moosgrün in geblähte Nasenflügel, 
hinein in eine himmelblaue, steingehaune Gruft.  
 
Sie ritt auf einer Einhorn-Seele 
im tiefen, stillen Walde. 
Sie sang ein Lied aus voller Kehle,  
das im Walde lüsternd hallte.
		 
		
		
		
		
		
		
			
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				Warum gibt es Sein und nicht nichts? Darum! (Umberto Eco)   
			 
		
		
		
		
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