Ein bisschen Mensch
			 
			 
			
		
		
		
			
			Ein bisschen Mensch 
 
Was will die Welt, was will das Leben: 
Die Zeit steckt fest und will nicht fließen, 
Die Blumen sollte ich mal gießen 
Und mit dem Fahrrad Gummi geben. 
 
Die Masken pflastern die Gesichter: 
Man lernt sich selbst jetzt richtig kennen, 
Und selbst Büroetagen flennen, 
In ihrer Fassung barmen Lichter, 
 
Die Türen trauern, weil geschlossen. 
Und Fensterscheiben linsen trübe. 
Der Melancholiker übt Schübe. 
Die Regionalbahn quietscht verdrossen. 
 
Ich zähle auf die Wiese Primeln, 
Im Gartenteich such ich nach Lurchen; 
Die Beete zieren glatte Furchen: 
Ich hasse dieses Krisenschwiemeln. 
 
Was will denn ich? Ich will vertreiben, 
Will all die Angst und Furcht zerreiben, 
Will diesen Frust in mir entleiben: 
Ein bisschen Mensch möcht ich schon bleiben.
		 
		
		
		
		
		
		
			
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				Dichtung zu vielen Gelegenheiten - 
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt 
Alle Beiträge (c) Walther 
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