Tortenschlachten
Tortenschlachten
Der Tag verspricht nur leere Worte, Tand
Verschenkt er dutzendfach mit goldnen Borten.
Die Tische biegen sich schwer unter Torten,
Das viele Essen frisst selbst den Verstand.
Es bilden sich Coronas und Kohorten.
Gerüchte sind gestreut, und dort am Rand
Gerät das Treffen außer Rand und Band.
Der Schnaps, gereicht in vielen teuren Sorten,
Verwandelt Sprengsel von Vernunft in Wut.
Die Feier, die entgleist, ist stets die beste.
An sie erinnern kann sich jeder gut.
Zurückgeblieben zeugen Tellerreste
Von großer Gier und kleinem Lebensmut:
Das muss so sein. So sind Familienfeste.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
Alle Beiträge (c) Walther
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