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Alt 07.01.2020, 21:01   #1
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Standard Shakespeare Sonett Nr. 18 Übertragung

Shakespeare Sonett Nr. 18

Soll ich dich einem Sommertag vergleichen?
Du bist viel lieblicher und mildrer Art.
Im Mai noch muss dem Eis die Knospe weichen
und kurz nur ist des Sommers Gegenwart.

Sein Himmelsauge brennt zu heiß herunter,
doch oft verdunkelt sich sein goldner Teint,
und alles Schöne geht in Schönheit unter
und muss Natur gehorchend untergehn.

Jedoch dein ewiger Sommer wird bestehen
und deine Schönheit geht dir nie verloren,
du wirst nicht in des Todes Schatten gehen,
im Lied erscheinst du ewig neugeboren.

Solange Menschen atmen, Augen sehen,
so lange lebst du und wirst nicht vergehen.


SONNET 18

Shall I compare thee to a summer's day?
Thou art more lovely and more temperate:
Rough winds do shake the darling buds of May,
And summer's lease hath all too short a date:
Sometime too hot the eye of heaven shines,
And often is his gold complexion dimm'd;
And every fair from fair sometime declines,
By chance, or nature's changing course, untrimm'd;
But thy eternal summer shall not fade
Nor lose possession of that fair thou ow'st;
Nor shall Death brag thou wander'st in his shade,
When in eternal lines to time thou grow'st;
So long as men can breathe or eyes can see,
So long lives this, and this gives life to thee.






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© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller

Geändert von Thomas (09.01.2020 um 07:32 Uhr)
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