Zitat:
Zitat von waterwoman
Der Vollmond zeigt sein Wintergesicht,
und kahle Zweige der Bäume nicken
im eisigen Wind des ersten Januar.
Im Fenster mir gegenüber brennt Licht.
Die Augen der Frau im Lehnstuhl blicken
auf die Uhr an der Wand und sie spricht
mit dem Bild auf dem leuchtenden Kamin.
Sie hält mit sich und der Welt Gericht.
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Hi ww!
Also schauen wir uns das mal an.
Erst die Metrik:
xXxXxX
xxX
xXxX
xxXxXx
xX
xxXxXxXxX
xXxX
xxX
xxX
xX
xxXxXxXx
xXxX
xxX
xxX
xxX
xxX
xxxX
xXxX
xxXxX
Unterstrichen hier alle Senkungspralle. Entweder man entscheidet sich für Jambus oder für Daktylus (kannste ja googeln, seht auch bei wikipedia), aber einfach querbeet mischen kommt lyrisch gar nicht gut!
Die Hebungen:
xXxXxXxxX
xXxXxxXxXx
xXxxXxXxXx
X Ein Heber zuviel.
xXxXxxXxxX
xXxxXxXxXx
xXxXxxXxxX
xxXxxXxxxX Ein Heber zu wenig.
xXxXxxXxX
Kadenzenmuster: mwmm - wmmm Keine geplante Abfolge zu erkennen, kein Regelmaß.
Reimschema: ABCA - BADA C und D (die jeweils dritten Zeilen) bleiben ungereimt. Kein klares Regelmaß.
Rechtschreibung:
Der Vollmond zeigt sein Wintergesicht,
und kahle Zweige der Bäume nicken
im eisigen Wind des ersten Januar.
Im Fenster mir gegenüber brennt Licht.
Die Augen der Frau im Lehnstuhl blicken
auf die Uhr an der Wand und sie spricht
Komma nach "Wand".
mit dem Bild auf dem leuchtenden Kamin.
Sie hält mit sich und der Welt Gericht.
Fazit: Dem Text wohnt keinerlei lyrische Melodie inne, die Sprache holtert und poltert dahin, nur die Reime halten das Ganze einigermaßen ausreichend zusammen, dass man die Zeilen überhaupt noch dem Lyrischen zuordnen kann. Ansonsten könnte es vom Formalen her auch in Versform gezwängte Prosa sein.
Die Sprachhabung indes ist gut, die Intention des Inhalts wird klar erfasst und gut und emotional transportiert. Gäbe es nicht so viele metrische Unzulänglichkeiten, ich würde es als gutes, gelungenes Gedicht eingestuft haben.
Der Text macht allerdings einmal mehr deutlich, warum ich dich im Allgemeinen nicht kommentiere: Ich schweige, wenn ich kaum Gutes zu sagen hätte, denn so macht man sich nur unnötig Feinde. Da dieser Zug allerdings bei dir schon abgefahren scheint, warum dir nicht mal aufzeigen, woran es hapert? Dann hast du wenigstens eine realistischeren Grund, mich zu hassen.
Lern was draus oder halte dich schon für lyrisch perfekt, weil dir außer mir niemand ehrlich sagt (ob er will oder kann), wo deine Schwächen liegen. Denn ich bin ja nur ein rachsüchtiges Arschloch, das dir eins auswischen will für deine antipathischen Nörgeleien in seinen Fäden...
Ich werde, sollte sich unser Verhältnis nicht ändern, keins deiner Werke mehr kommentieren.
eKy