Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 27.02.2018, 13:03   #5
Sufnus
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Wundertraurigschöne Zeilen, Chavali!

Auch Erichs Version ist überaus anrührend und zeigt, wie kleine Änderungen den Ausdruck durchaus verändern können.

Erichs Version erscheint mir feierlicher, gesammelter, auf eine Weise auch introvertierter, nachdenklich und ergreifend. Dein Original, Chavali, ist für mich herzunmittelbarer gestaltet und wirkt spontaner.

In Erichs Version ist die Sprache gleichsam veredelt. Die äußere Formstrenge und die Semantik mit partizipial konstruierten Substantivierungen wie "Vergehendes" oder poetischen Ausdrücke wie "entwinden" und "Dein Lachen weht" schaffen diese Aura von Würde und innerer Einkehr.

Das brachte mich jetzt dazu, einmal eine Version zu erstellen, welche auf die feierlich klingenden Elemente möglichst ganz verzichtet zugunsten einer (möglichst) einfachen Sprache (soweit in einem gereimten Gedicht machbar).

Dabei habe ich auch einige Elemente wie "zauberhaft" oder den Wind als Adressaten des Gedichts, aber auch die physische Vergegenwärtigung des Geliebten ("Deine Hand wird nichts versäumen") aus Chavalis Original entfernt, so dass die Originalversion eine Mittelstellung zwischen Erichs und meiner Variation einnehmen soll. Soweit der Plan...

Und bei Erich habe ich die Schluss-Halbzeile geklaut... abschreiben als höchste Form dichterischen Lobs...

----------------

Dass du mir fehlst, wird nie ein Ende haben,
nicht heute und nicht morgen, auch nicht irgendwann,
denn keine Zeit und keine Worte können tilgen,
was Jahr und Tags einmal mit uns begann.

Dass du mir nahe bist in meinen Träumen,
das hab ich lang schon überall herumerzählt,
Du bist bei mir und wirst das Kleinste nicht versäumen,
was wir empfanden, seit wir uns vermählt.

Dein Lachen klingt noch heut durch alle Räume,
Du hilfst mir immer noch durch jeden, jeden Tag,
weil ich ja weiter ganz und nur bei Dir verweile,
nicht vom Beziehungsstatus lassen mag.

Dass du jetzt fern bist, kann ich kaum begreifen,
dein Platz ist, wo auch immer, niemals völlig leer,
denn meine Blicke lass ich über alles schweifen,
was dir zu eigen war. Mein Herz ist schwer.
  Mit Zitat antworten