Sehr inspirierende und romantisch-verträumte Verse.
Besonders schön ist, finde ich, der "Hauch von Niemals Enden"!
Noch ein paar Ideen:
S1Z2 und S1Z3 würden sich, wenn schon von Wogen die Rede ist, evtl. für eine rhythmische Lockerung mit Einbau von ein paar "walzerartigen" Doppelsenkungen anbieten (s.u.).
S1Z4 würde sich für mich persönlich als strophenübergreifendes Enjambement (ich kanns gar nicht so richtig begründen) dreihebig etwas runder anfühlen...
In S2Z2 hab ich beim ersten Lesen gedacht, es müsse doch heißen "einen Genuss", bis ich gemerkt habe, dass Genuss in dem Satz das Subjekt ist. Evtl. würde sich eine Vertauschung von Subjekt und Objekt doch sowohl von der Lesbarkeit als auch dem Satzsinn etwas eingängiger anfühlen?
Bzgl. Groß/Kleinschreibung: Ist die durchgängige Kleinschreibung am Zeilenanfang, also auch nach einem Punkt, beabsichtigt? Ich habs unten mal korrigiert, aber womöglich war das ja von Dir als Gegenposition zur oft verwendeten durchgängigen Großschreibung am Zeilenanfang gedacht?
Vorschlag:
Skagen II
Mein Kopf lehnt an der Schulter,
wir schauen über die Meere -
und jede Woge fühl ich in mir,
wo Liebe wohnt; ich begehre,
ein Hauch von Niemals Enden -
die Weite schenkt mir den Genuss.
Ich fühle Dich im Sonnenwind
und spüre deinen Kuss.