Hi Laie!
Wie immer stilsicher und souverän geschrieben.
Einziger Kritikpunkt von meiner Seite: Der Reim "Wiesen/Krisen". Vor allem letzterer Ausdruck scheint mir eher in ein Wirtschaftsblatt zu passen denn in eine gehobene Lyrikzeile zur Landschaftsbeschreibung. Der Begriff erscheint mir zu "modern" für das damit Beschriebene.
Zusätzlich wirkt der "schrille" "i"-Vokal der sanften Sprachmelodie für so eine verinnerlichende Beschreibung entgegen. Zusammen mit der Härte des Wortes (vor allem der Beginn auf "Kr") würgt diese Wortwahl - zumindest für mich - die zuvor augbebaute kontemplative Versenkung in die Szene zumindest teilweise quasi ab.
Meine Alternative:
An finstre Wälder kauernd angeschmiegt
und
matt und traurig harren alle
Matten;
und eine Klage hält sich über diesen,
als ob ein Herbst mit tausend stummen
Schatten
schon tief versteckt in allen Dingen liegt.
Das hier gebrauchte "a" passt viel besser in das allgemeinene "Klangbild" deiner Verse hier - soweit meine natürlich rein subjektive Ansicht. Das "matt" eingangs S2Z2 müsstest du durch ein anderes Wort ersetzen, wenn du meinem Vorschlag folgst (Vorschlag: "trist", das passt gut zu "traurig", oder: "müd", "blass", "bleich", ...).
Allergernst gelesen - wie alles aus deiner Feder!
LG, eKy