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Alt 09.08.2017, 06:08   #4
Cheeny
Melody of Time
 
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Lieber Eky,

wer kennt sie nicht, die entsetzlich langen, düsteren Momente der Verzweiflung, in denen alle Farben im Grau verschwimmen

Ich war selbst noch sehr jung und hatte, glaube ich, gerade den Führerschein, da kam in einer schwäbischen Stadt, ich fuhr relativ langsam, neben meinem Fahrzeug ein junges, hübsches Mädchen aus einem Restaurant gelaufen, rannte etwa 100 m neben mir her und sprang dann urplötzlich direkt neben mir über das Geländer einer Brücke.
Am nächsten Tag stand in der Zeitung, dass ihr Freund im Restaurant mit ihr Schluss gemacht hatte.

"Warum begehen so viele unglücklich Verliebte Selbstmord? Genau wegen dieser selektiven Wahrnehmung: Im Banne dieser Fokussierung und Einengung des Erlebnis- und Begreifenshorizonts kann sich der Leidende kein langes, erfülltes Leben vorstellen, keinen Wert mehr an der Welt erkennen - und wirft alles fort!"

Das Mädel hat in einem solchen Moment der selektiven Wahrnehmung ihr Leben weggeworfen.

Wenn es mir selbst mal nicht so gut geht, mache ich eigentlich das Gegenteil. Ich flüchte in die Natur, um die Gedanken frei zu bekommen und um Kraft zu tanken. Damit war ich bislang immer gut beraten.

Du hast hier ein sehr schönes Bild für diesen verklärten Zustand geschaffen.
Gerne gelesen
liebe Grüße
Liara

Geändert von Cheeny (09.08.2017 um 10:19 Uhr)
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