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Alt 04.08.2017, 13:29   #3
AAAAAZ
Wortgespielin
 
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Hi Koko,

solange man Schuldige hat, die angebrüllt werden können, kann der eigene Beitrag schön gering gehalten werden. Die öffentliche Empörung hält sich z.Zt dezent in Grenzen. Die Empörungswelle übernehmen lautstark und wortgewaltig ein paar kritische Medien und ein paar Verrückte mit Protestschildern. Der Verbraucher im Sessel ist selig und aus dem Schneider.

Das Gemeine ist ja, dass wer den Diesel fährt, dieses im Bewusstsein der Umweltbelastung unternehmen muss. Er fährt aber billiger damit.
Das Gemeine ist, dass vllt. dessen Arbeitsplatz ausgerechnet an der Autoindustrie hängt, dass u.U. ein Unternehmen von einer Dieselflotte abhängt.
Das Gemeine ist, dass die Wirtschaft floriert, wenn es den Autobauern gut geht,
Das Gemeine ist, dass Politik, Autobauer, Gewerkschaften und Dieselfahrzeugbesitzer, Groß- und Klein- Aktionäre keinen echten Grund für eine schnelle Veränderung des Status quo haben, dass aber unbedingt ein paar Asthmakranke und unverbesserliche Umweltschützer den Takt und den Ton vorgeben wollen.
Der kriminelle Tatbestand der Manipulation bringt eben Vorteile für viele, man hat Verständnis für das Große Ganze. Solange man Schuldige und Sündenböcke hat, die noch angebrüllt werden können, ist doch die Autofahrer Welt noch in Ordnung. Mit den Bauernopfern ist man selbst immer wieder wunderbar entlastet. Die aufmüpfigen Umweltverbände spielen beim großen Spiel nicht mit, und ein klitzekleines Update beruhigt die erhitzten Gemüter der Nation. Man hat sich schließlich an die Verarschung gewöhnt. Hauptsache mit dem dicken Diesel zum Supermarkt.
Eine vorgefertigte Lösung wird der Politik im zwei Stundengipfel diktiert, und alles ist wieder gut.
Auto ist schließlich Chefsache, und wir sind nur die kleinen dummen Dichterlinge.

Danke für dein Feedback und deine vielen Smileys, AZ

Geändert von AAAAAZ (05.08.2017 um 09:32 Uhr)
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