Der alte Raumfahrer
Der alte Raumfahrer
Stets nach neuen Horizonten streben,
war mein Trachten, war mein Leben.
Oftmals habe ich das Ziel erreicht.
Tausend Welten habe ich gesehen,
immer besser lernte ich verstehen,
dass sich alles ändert und doch gleicht.
Meine wunderschöne Heimaterde
treibt im Weltraum unvorstellbar fern;
unermüdlich führte meine Fährte
himmelan von Stern zu Stern.
Galaxien habe ich umrundet,
ihren Wesenskern erkundet,
Sonnen und Planeten neu entdeckt,
alles was dem Blick sich offenbarte
war Bekanntes, nur von höh'rer Warte,
hat mein Fernweh stärker nur geweckt,
hat die Flamme nur noch mehr entzündet,
die mich fort und immer vorwärts reißt,
denn die Welten, die ich neu ergründet,*
keimten schon in meinem Geist.
Deutlich sagt das Zittern meiner Hände,
meine Reise geht zu Ende,
nur der Geist bleibt gänzlich unbesiegt.
Jenseits dieser Grenze will er sehen,
über die wir Menschen alle gehen,
worin Sinn und Zweck der Menschheit liegt.
Wenn ich nur in diesem Jenseits fände,
was ich findend immerfort verlier.
Ach, und finde ich vielleicht am Ende
dieses Jenseits auch in mir?
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© Ralf Schauerhammer
Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
Geändert von Thomas (11.07.2017 um 09:09 Uhr)
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