Thema: Unter Linden
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Alt 20.06.2017, 11:51   #6
Kokochanel
Gast
 
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naja, da lag ich ja nicht so ganz falsch mit meinem Gespür.
"Bewusst verwende ich äußerst selten Formulierungen von anderen Dichtern."

Sorry, aber so kann man das nicht sehen. Man sollte gar keine Formulierungen von anderen Dichtern übernehmen, finde ich.

Natürlich kann jedem auch eine bestimmte Formulierung selber einfallen, der gut schreibt, auch eine, die vielleicht Rilke eingefallen wäre. Eine Häufung davon jedoch lässt eher darauf schließen, dass es sich um eine Aufhübschung der eigenen Werke handelt. Ich empfinde sowas durchaus dann als Plagiat, sehe das recht eng.
Warum?
Aussergewöhnlich poetische Formulierungen oder Gedankenzusammenhänge, die man so ohne weiteres nicht ziehen würde, sind schon etwas Kreatives, das dem Dichter "gehört", der es erfand.
Wie gesagt, die Häufigkeit macht's. Und die Einstellung, äusserst selten kommt bei mir nicht vor, nie wäre das richtige Wort.

Mir ist das sebst einmal passiert, dass ein philosophischer Sinnzusammenhang, der sehr ungewöhnlich war und auf den ich darum auch stolz war, fast wörtlich von einer anderen Autorin übernommen wurde.
Ich empfinde das als "Sich mit fremden Federn schmücken".
Rechtlich wurde es jedoch leider nicht als Plagiat gesehen.Moralisch aber schon...

Abgesehen davon, dass es einfach unfair und auch unschön ist, würde ich viel lieber Werke von einem Autor lesen, der wirklich so wie Rilke schreiben könnte. Meine volle Hochachtung wäre ihm dann sicher. So aber halte mich darum mit meinem Lob etwas bedeckt...

Deine Antwort wirkt auf mich , ehrlich gesagt, wie eine Ausrede, was ich schade finde, denn deine Werke sind so, wie sie da stehen, wirklich gut.
Schaue da schon länger drauf und wollte es nur mal bemerken.

LG von Koko



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