Hi Koko!
Das lässt sich leicht unterscheiden: Der Dichter, der auch gute und wertige Lyrik schreibt und nur mal phasenweise oder nebenbei Trash (für mich fällt allerdings ALLE moderne Lyrik unter diesen Begriff!

) produziert, mag als Poet gelten - beim "Dichter", der NUR und ausschließlich Trash und modernes Zeux schreibt, kannst du getrost davon ausgehen, dass er es tatsächlich nicht besser KANN, und seine Unfähigkeit zu lyrischer Sprache und seinen Mangel an lyrischem Einfühlungsvermögen und Vokabular auf diese Weise zu kaschieren versucht.
Gerne reden sich solche Probanden auch ein, ihre "Kunst"form wäre die einzig zeitgemäße und authentische - dann wird umso verbissener verteidigt und gerechtfertigt, damit jede wie immer auch berechtigte Kritik lauthalsend abgeschmettert werden kann! Gängiges Totschlagargument: "Es ist Kunst und in der Kunst ist alles erlaubt!" - FALSCH! Es ist
behauptete Kunst, und je mehr "Talente" im Schulterschluss der Minderbegabten das behaupten, desto mehr Bestätigung und Objektivität wird freiflottierend aus dieser Behauptung hergeleitet! So verbündet sich das lyrische Mittelmaß zusammen mit den ewig Vergeblichen, deren verzweifeltes Wunschdenken sie weitertreibt, zu einer Verschwörung gemeinschaftlicher Beweisbehauptung, um den allgemein menschlichen Sprachgeschmack zu verunsichern und zu hintertreiben, ganz nach dem Motto der Fake-News: "Wenn wir es nur lange und stur genug behaupten und die Alternative ableugnen, dann WIRD es irgendwann zur Wahrheit!".
Nun, es wird niemals MEINE Wahrheit sein. Was Freejazz und Zwölftonmusik dem Swing angetan haben, moderne Klassik der klassischen Klassik und gewisse Auswüchse modernen Geschmieres der allgemeinen Malerei - genau DAS hat die moderne Lyrik der althergebrachten Sprachkunst angetan!
Fazit und Folge ist, dass sich heute kaum noch eine breitere Öffentlichkeit für diese Kulturbereiche interessiert, und ohne massive Subventionierung gäbe es selbst für die übriggebliebenen intellektuellen Hirnwixer und die abgehobenen Gesellschaftssnobs keine Aufführungen oder Ausstellungen mehr!
Ganz besonders schlimm hat es hier den Bereich Lyrik getroffen: Kaum ein paar tausend ernsthaft Interessierte mag es im ganzen deutschen Sprachraum noch geben, und die lesen vornehmlich die "alten Meister", weil jüngere Autoren wie wir erst gar kein Podium mehr bekommen, um einen notwendigen Bekanntheitsgrad zu erreichen.
Als "verstaubt" und "altbacken" abgetan, reiten wir unser Steckenpferd in meist karg besuchten Foren - und nicht mal DA lassen einen die "modernen" Sprach-, Syntax- und Grammatikvergewaltiger in Ruhe!


LG, eKy