Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 27.05.2017, 08:06   #5
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi EV!

Richtig erkannt. Das Abfinden mit der eigenen Endlichkeit, das Annehmenkönnen des Gedankens an den unausweichlichen eigenen Tod ist ein Symptom des Älterwerdens. Natürlich hofft jeder, "erwachsen" und reif damit umgehen zu können - die Alternative wäre, sich heulend und schluchzend in eine Ecke zu verkriechen oder zu versuchen, diese Aussicht zu verdrängen und zu ignorieren, egal, wie deutlich der Sensenmichel schon ums Eck winkt!
Ich verarbeite diese Ängste intensiver in meiner Lyrik, seit ich weiß, dass ich Krebs habe. Zwar keinen, der einen schnell umbringt, wenn man Glück hat, aber immerhin doch bösartig ...
Ansonsten würde ich mir mit 53 vielleicht noch nicht so viele Gedanken dazu machen. Gläubig werde ich aber dennoch nicht - für mich gibt es kein "Nachleben" auf irgendeiner abstrusen "spirituellen" Ebene. Das Sterben ist nur für die Lebenden eine schlimme Sache!

Vielen Dank für die freundliche Beschäftigung mit meinen Zeilen!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten