21.05.2017, 17:47
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#5
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Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 14.02.2009
Ort: Mainz
Beiträge: 12.822
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Hi chavilein...
vorab, also dein Gedicht gefällt mir schon sehr, liest sich gut...
Zitat:
Gedankenverloren beschreite ich
die Straße hinauf in den Wald.
Aus letzter Nacht ist erinnerlich
mir seine Mannesgestalt,
das bartumrahmte Gesicht.
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In der ersten Strophe mag ich vor allem den mystischen Charakter des
Waldes in personifizierter Form als ein alter Mann mit Bart. Waldgeister
etc. werden ja auch immer so dargestellt und der Inhalt richtet sich an
alte Märchen oder Sagengestalten. Romantisch surreal.
Zitat:
Die Trauer schleicht mit Übermacht
sich in meine Gedanken hinein.
Vor Tränen blind geb ich nicht acht
auf zwei kleine, junge Blümelein,
die schimmern so gelb und so sacht
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Die Strophe richtet sich in etwa an das Sprichwort "vor lauter bäumen den
Wald nicht sehen", welches besagt, dass man vor lauter Aufmerksamkeit für
das Große und Ganze, die kleinen Dinge nicht außer acht lassen sollte. So
lese ich das jetzt mal hinaus.
Zitat:
hervor aus dem Asphalt, der bricht,
und streben hinauf in das Sonnenlicht.
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Hier wird diese Aufmerksamkeit für die kleinen Dinge unterstrichen, da auch
kleines Leben wie zB das der kleinen Blumen, etwas starkes wie z.B. Beton
brechen kann. In der letzten Zeile hätte ich mitunter "; sie streben hinauf.."
geschrieben, ist aber Geschmackssache....
gerne gelesen, schöner Text... liebe Grüße ginnie
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© Bilder by ginton
du bist in mir, J. ...
Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)
nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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