Hi Sy!
Wenn ich schreibe, habe ich immer zugleich schon den Klang im Ohr, ich stelle mir den Text sozusagen parallel im Vortrage vor. Da merke ich gleich, wo es stockt oder zischelt, unrund eiert oder rumpelt.
Meine Erfahrung: Vermeide zu viele "i"-Worte, die schrill wirken, bevorzuge "dunkle", lange Vokale: a, o, u. Die Anzahl der "e" ist egal, da relativ mittig dazwischen.
Vermeide Konsonantenhäufungen, viele Verschluss- und Zischlaute zu kurz hintereinander.
Wähle, wenn möglich, Worte, die "im Fluss" der Sprachmelodie bleiben, obstruktionsfrei den Satz befördern.
Vermeide Phrasen, in denen Lautfolgen vorkommen, die in kurzer Zeit viel "Mundarbeit" erfordern, sprich beim sauberen Artikulieren viel Umstellungsarbeit im Mund benötigen.
Beachte dies, und deine lyrische Sprache wird weich, harmonisch und angenehm zu hören sein.

Außer natürlich, du schreibst ein Gedicht, dessen Inhalt oder Impetus etwas anderes verlangt - manchmal SOLL es ja möglichst hart klingen, um bestimmte Ergebnisse beim Hörer zu erzielen!
LG, eKy