Maiers Hotelbar-Weisheit
Maiers Hotelbar-Weisheit
Herr Maier hat grad eingecheckt.
Der Tag war lang, er geht direkt
zur Bar, um gründlich zu entstressen
und Chef samt Firma zu vergessen.
Was ihm heut ziemlich gut gelingt,
weil er recht hochprozentig trinkt.
Da kommt mit unschuldsvoller Miene
ein draller Busen samt Blondine
auf High Heels in die Bar und winkt
dem Tender, der Champagner bringt.
Herr Maier hechelt wie sein Hund,
er öffnet hoffnungsfroh den Mund
und will die besten seiner Phrasen
dem Superweib entgegenblasen.
Da tritt ein Kerl, bestimmt zwei Meter,
mit Muskeln, ganz in schwarzem Leder
zu Türe ein und ruft. "Hei, Schatz!"
nimmt neben ihrem Busen Platz
und blickt auf Maier, der bescheiden
versucht den Blickkontakt zu meiden
und meint: "Der Tag war wirklisch übel,
man müschte eigentlisch den Rüpel
vermöbeln und das Weib vernaschen.
Doch heute werde ich das laschen."
Alte Strophe 1:
Herr Maier hat sich eingeloggt.
Der Tag war lange und er hockt
jetzt in der Bar, um zu entstressen
und Chef samt Firma zu vergessen.
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© Ralf Schauerhammer
Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
Geändert von Thomas (08.03.2017 um 06:37 Uhr)
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