Maiers Valentinstag
Maiers Valentinstag
Der Hochzeitstag ist einfach Mist,
weil Mann ihn jedes Jahr vergisst.
Das ist's, warum Herr Maier mag
den Valentins-Verliebtheits-Tag.
Denn pünktlich sagt uns die Reklame,
mit welchen Dingen man die Dame,
verpackt mit Kompliment und Kuss,
beschenken und verwöhnen muss.
Natürlich kommt ganz frisch ein Strauß
von Rosen auf den Tisch im Haus.
Ganz selbstverständlich nicht vergessen:
Das traute Zwei-Personen-Essen.
Im Restaurant bei Kerzenschein
sitzt man im Dutzend ganz allein.
Recht angebracht ist ebenfalls
die Perlenkette für den Hals,
ein Ring für jeden freien Finger,
vielleicht auch Halter für die Dinger
die, unter Blusen an den Rippen
befestigt, ohne diese wippen.
Der ganz Verwegne schenkt dazu
das farblich passende Dessous.
Die Dame findet's zeimlich krass
und wühlt sich pflichtbewusst durch das
Geschenke-Vieler-Einerlei.
Der Tag geht endlich auch vorbei.
Das Liebespensum ist erfüllt,
jetzt wird sich wieder angebrüllt.
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© Ralf Schauerhammer
Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
Geändert von Thomas (12.02.2017 um 17:28 Uhr)
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