Gedichte-Eiland

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Erich Kykal 24.10.2012 11:20

Novembersonett
 
In freigepflügten Felderfurchen bleicht
die kalte Luft den reifgerahmten Morgen.
Die sommers noch so federleichten Sorgen
sind schwer vom Nebel nun, der sie erreicht.

Und selbst der Farbentanz der bunten Bäume
hält nur ein Ahnen düster in den Tag,
dass dieses Jahr uns nicht mehr wärmen mag,
und nicht mehr füllen unsre dunklen Räume.

Wie weht ein Kühlewerden durch die Welt,
ein stetes Sterbengehen und Verblassen,
und nichts darin, das noch die Wärme hält,

nach der wir ein Erinnern wandern lassen
wie eine Sehnsucht, schon von Zeit umstellt,
nach all den Dingen, die wir nicht erfassen.

Falderwald 25.10.2012 22:50

Servus Erich,

das ist auch ein schönes und stimmiges Sonett.

Als Text in der "Naturrubrik" entbehrt es aber auch nicht einer gewissen Sehnsucht und Romantik, auch wenn die Bilder der Jahreszeit entsprechend eher kühl und dunkel gestaltet sind.

Wunderschön sind die beiden Einstandszeilen:

"In freigepflügten Felderfurchen bleicht
die kalte Luft den reifgerahmten Morgen."

Womit ich die nachfolgenden Zeilen aber keineswegs abwerten möchte.
Sie sind mir nur besonders angenehm aufgefallen, dieser Einstieg hat einfach Klasse.

Aber die kann man von dir ja auch inzwischen erwarten und ich wurde auch dieses Mal nicht enttäuscht.

Ein schönes Sonett...:)


Gerne gelesen und kommentiert...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald

Erich Kykal 26.10.2012 11:37

Hi, Faldi!

Vielen Dank für deine Gedanken!

Ganz habe ich die Vorgaben nicht geschafft: Bei den Vierzeilern habe ich 4 anstatt nur 2 Reime!
Okay, okay - man sieht es heute nicht mehr so streng...Tatsache ist leider, dass es mir recht selten gelingt, meine Intention mit so wenigen Reimen zum Ausdruck zu bringen. Meist muss man entscheiden: Exakte Regel oder schönere, tiefere Aussage. Nur selten fügt sich anscheinend eins mit dem andern zu einem runden, harmonischen Gesamtbild, das beides gleichermaßen gut bedient!

LG, eKy

Dana 07.11.2012 21:09

Lieber eKy,

zuerst las ich ein schönes Sonett und ließ mich auf Jahreszeiten ein.:)

Beim wiederholten Lesen erfasste mich eine philosophische Metapher des Lebens selbst.
Die federleichten Sorgen der Jugend, die Beschwernis durch Nebel des Alterns,
die Erkenntnisse daraus, dass alles, alles naturbedingt abläuft und für uns, die darüber nachdenken, von Zeit umstellt ist und unerfassbar bleibt.

Weil dir das alles "nur zufließt", fürchte ich manchmal, dass du dir dessen, was du aussagst, nicht wirklich bewusst bist.
Vielleicht ist es auch nicht nötig. Mach weiter so und berühre deine Leser.

Das ist mehr, als ein Naturgedicht.
(Als Sonett für micht vollkommen - aber das heißt ja nichts. ;))

Liebe Grüße
Dana

Erich Kykal 17.11.2012 19:34

Zitat:

Zitat von Dana (Beitrag 65071)
(Als Sonett für micht vollkommen - aber das heißt ja nichts. ;))

Ja, was denn nun?:confused:

Als Sonett für mich vollkommen - oder: Als Sonett für mich nicht vollkommen?:rolleyes::D

Grinsegrüße, eKy


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