Wüstgefallener Friedhof
 

Totenwelt, wie sie daliegt und stumm
himmelwärts starrt. Das da hat doch einmal
lachen können, lief wie wir herum,
sprach und weinte, breit und sentimental.

Namen Schall verflognen Zeitenwindes,
Status, noch im Grab der Herr Magister,
Knochen, Schädel eines Menschenkindes,
Nummernschild im Gräberfeldregister,

Mal der Unvergessnen, steingehauen -
alle hofften auf das bessre Morgen.
Väterahnen voller Gottvertrauen,
keinen hat die Welt am End geborgen.

hi antigone,

düster, aber wahr. allerdings:

* s1v2 und s1v4 wollen nicht laufen; die sprachmelodie rebelliert gegen eine nicht richtig passendes metrum.
* s3v2: auf ein beßres morgen klänge besser
* s3v4: geborgen hat die welt alle, in sich nämlich. daher sind der gewünschte sinn und die formulieren sich widersprechend.

gute idee, allerdings wartet noch arbeit auf dich, damit der text selbst überzeugt.

lg w.

Wüstgefallener Friedhof
 

Lieber Walther,

danke fürs Reinschauen und die Korrekturhinweise. Allerdings, zu S3V4 bin ich anderer Ansicht, weil es ja darauf ankommt, was man unter "geborgen" versteht. Das einfache Einscharren ist damit sicher nicht gemeint, besonders dann nicht, wenn man das im Sinnzusammenhang mit V3 liest, zumal das Einscharren ja nun auch nicht für die Ewigkeit geschah.

Danke nochmal. Lieben Gruß, Antigone