Gedichte-Eiland

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-   -   Sternennacht am Sternberg (http://www.gedichte-eiland.de/showthread.php?t=9658)

Friedhelm Götz 10.09.2012 15:02

Sternennacht am Sternberg
 
„Heut wird die Sternennacht gepriesen!
Komm, lass uns diese Pracht genießen!
Am Sternberg schau in Fernen stille,
nie sahst du solche Sternenfülle",

schwärmt Nachbar Heinz vom Sternenfeld,
wo er das Rohr zu Fernen stellt,
die uns das Licht aus Welten senden,
wohin den Blick wir selten wenden.

„Schau nur, wie sich der Schleier legt,
ob fern ein Gott die Leier schlägt?
Ist’s Gott, des‘ Geist mit Stärke weht,
der hinter all dem Werke steht,

der Sterne Bahnen wandeln heißt
und sittlich uns zu handeln weist?
Wir Menschen oft nur freudlos zagen,
doch hier kann man so zeitlos fragen!"

Nun bin auch ich gewohnt, zu Zeiten
im All den Horizont zu weiten,
per Teleskop zu Fernen steuern
mich wärmen an den Sternenfeuern

und auf den Weltenwegen schreiten,
in ewger Räume schrägen Weiten.
Wo mir schon tiefste Sicht gelang,
lausch ich der Sterne Lichtgesang

und wag's, mich ewger Sicht zu weihn,
gewiss, doch nur ein Wicht zu sein.

Der Sternberg ist ein Berg auf der Schwäbischen Alb, er bietet in einer klaren Nacht einen grandiosen Blick in den sternenübersäten Nachthimmel.

a.c.larin 11.09.2012 22:45

hallo fridolin,

ich kann immer wieder nur staunen, was du so alles aus dem ärmel schüttelst: sogar sterne und berge......grandios!

gibts auch einen schüttelreim auf himalaya? :rolleyes:

herrje, ja - doch - das ist ja das reinste bergdrama:


Verglichen mit dem Himalaya:
Macht Höhenluft in Lima higher?
Wen Atemnot beim Keuchen schonte,
wer Müdigkeit verscheuchen konnte,

der kann vielleicht auf heilen Sohlen
hinauf sich mit den Seilen holen!
Wo immer diese Orte wären:
Den Held soll man im Worte ehren!

Denn wenn er unerkannt mal wippt
und plötzlich von der Wand da kippt,
dann wird er nur bei Lücken, Stiegen
in fein zerteilten Stücken liegen......:eek:


boaaa,mich schüttelts!
larin

Friedhelm Götz 12.09.2012 07:14

Zitat:

Zitat von a.c.larin (Beitrag 64115)
hallo fridolin,

gibts auch einen schüttelreim auf himalaya? :rolleyes:

herrje, ja - doch - das ist ja das reinste bergdrama:


Verglichen mit dem Himalaya:
Macht Höhenluft in Lima higher?
Wen Atemnot beim Keuchen schonte,
wer Müdigkeit verscheuchen konnte,

der kann vielleicht auf heilen Sohlen
hinauf sich mit den Seilen holen!
Wo immer diese Orte wären:
Den Held soll man im Worte ehren!

Denn wenn er unerkannt mal wippt
und plötzlich von der Wand da kippt,
dann wird er nur bei Lücken, Stiegen
in fein zerteilten Stücken liegen......:eek:

boaaa,mich schüttelts!
larin

Liebe larin,

es ist keineswegs so, dass ich alles nur so aus dem Ärmel schüttle, besonders nicht bei meiner Sternennachtbetrachtung, da habe ich schon auch überlegen müssen. Am Schluss wollte ich noch ausdrücken, wie winzig wir Menschen doch sind gegenüber den endlosen Weiten über uns. Dabei habe ich mich lange an Wörtern wie "winzig und klein" festgebissen. Das hat mich bis in den Schlaf verfolgt, wo mir dann dann der passende Schlussvers einfiel.

Deine Geschichte ist aber auch wieder gut geschüttelt. Auf "Himalaja" kenne ich schon aus meiner Jugendzeit den Reim:

Heut machen wir in Lima Heia,
und morgen geht's zum Himalaja.

LG Fridolin

a.c.larin 12.09.2012 09:14

lieber fridolin,

dein gedicht hat mich doch tatsächlich angeregt, ein wenig den veranstaltungskalender unserer hiesigen sternwarte zu durchforsten. :)

da gibts wieder ganz spannende angebote -danke für die anregung!

Wer nach dem Licht Sterne giert
und in das Dunkel gerne stiert,
erkennt: Da, wo die Sterne winken,
kann Welt nur noch von ferne stinken!
Ihr Defilee wird tanzzentriert -
weil Himmelslicht sie transzendiert. :)


du hast recht: wir menschen sind nur ganz kleine wichte, die - in einer nussschale treibend - über den ozean des universums schaukeln....

liebe grüße,
larin

Friedhelm Götz 12.09.2012 13:08

Zwei kleine Fehlerchen haben sich in deine Reime eingeschlichen:

Denn wenn er unerkannt mal wippt (..unerkannt da wippt)
und plötzlich von der Wand da kippt,

und hier:

Wer nach dem Licht Sterne giert..., ...der Sterne giert.

Wie immer gut gereimt, besonders gefällt mir tanzzentriert und transzendiert!

LG Fridolin

Friedhelm Götz 13.09.2012 08:42

Hi!

Einwendungen von anderer Seite, die vermuteten, der Name "Finkenpleiner" sei des Reimes wegen erfunden, haben mich zu einer gruindlegenden Überarbeitung veranlasst. Tatsächlich heißt mein Nachbar nicht "Finkenpleiner", ich habe mich dabei an einen Herrn dieses Namens aus meiner Jugendzeit erinnert und in mein Gedicht eingebaut. Gleichwohl muss ich zugeben, dass der Name doch irgendwie gewollt wirkt, also habe ich darauf ganz verzichtet. Ich gestehe, dass mir dieses Gedicht sehr viel Mühe gemacht hat. Ich kann eben auch nicht alles aus dem Ärmel schütteln, aber Ich glaube, der Aufwand hat sich gelohnt.

Ich danke allen für Kommentare und Anregungen, larin besonders für ihr Mitschütteln.

LG Fridolin


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