Gedichte-Eiland

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Galapapa 05.05.2012 08:44

Mai
 
Ein warmer Windhauch spielt verträumt mit jungem Laub,
treibt erste Schirmchen aus dem Gelb der Wiesen,
die ihre Wiege auf dem Löwenzahn verließen.
Die Luft trägt schwer am Duft nach Blütenstaub.

Den Mischwald krönt ein Siegerkranz aus zartem Grün,
der Apfelbaum erstrahlt im Hochzeitskleide
kreiert aus blütenweißer Unschuldsseide,
auf der die Maiensonnenstrahlen glühn.

Mit Blättertuch verhüllt erscheint das nackte Holz
im Feigenblatt des neu erwachten Strebens,
auch nicht die kleinste Knospe war vergebens.
Das Land trägt Aufbruch, farbenfroh und stolz.

Der kalte Schlaf, der erstem Amsellied erlag,
auf dessen Melodie die Schwalben schweben,
er wich der starken Liebe für das Leben.
Die Welt erstrahlt in lichtem Feiertag.

Thomas 05.05.2012 09:05

Hallo Galapapa,

ganz spontan. Es gefällt mir sehr gut! (nicht nur Bauchgefühl)

Liebe Grüße
Thomas

a.c.larin 05.05.2012 11:21

hi galapapa,
hei - so ein maientag hats doch in sich ( und beflügelt die sinne :))
diese stimmung kann man leicht aus deinem gedicht herauslesen!

ein paar gedanken schwirren mir dennoch durch den kopf.
zb: ich weiß, der klimawandel hat uns schon sommerlich heiße maientage beschert - dennoch würde ich maientage im gedicht eher als "warm" ansprechen.

wenn ichs ganz genau lese, dann ist mir in jeder strophe die vierte zeile zu lang -ich weiß schon, sie soll gleich lang sein wie zeile eins, trotzdem hab ich so das gefühl , das ganze gedicht würde noch mehr fahrt aufnehen, wenns gegen ende der strophe kürzer ausfiele ( nur zehn silben).

der mai ist doch was ganz leichtfüßig, durch die länge der vierten zeilen kommt da irgendwie was schweres rein....:rolleyes:

ich probiers mal so:


Ein warmer Windhauch spielt verträumt mit jungem Laub,
treibt erste Schirmchen aus dem Gelb der Wiesen,
die ihre Wiege auf dem Löwenzahn verließen.
Die Luft trägt schwer am Duft nach Blütenstaub.

("herb" passt als empfindung für mich ohnehin nicht zum blütenstaub - außer vielleicht, man wäre pollenallergiker)

Den Mischwald krönt ein Siegerkranz aus zartem Grün,
der Apfelbaum erstrahlt im Hochzeitskleide
kreiert aus blütenweißer Unschuldsseide,
auf der die Maiensonnenstrahlen glühn.

(ob warm oderheiß ist dann egal, es könnte jetzt auch nur "freudiges" gühen sein)

Mit Blättertuch verhüllt erscheint das nackte Holz
im Feigenblatt des neu erwachten Strebens,
auch nicht die kleinste Knospe war vergebens.
Das Land trägt Aufbruch, farbenfroh und stolz.

(zwei adjektive mit "und" verbunden wirkt viel ruhiger)

Der kalte Schlaf, der erstem Amsellied erlag,
auf dessen Melodie die Schwalben schweben,
er wich der starken Liebe für das Leben.
Die Welt erstrahlt in lichtem Feiertag.

("Licht" kommt semantisch in die nähe von "leicht" - und so hätte ich ihn gern, den ganzen maientag. :)

was meinst du dazu?

lg, larin

Galapapa 05.05.2012 13:40

Hallo Thomas,
danke für Deinen spontanen Kommentar.
Ich freue mich, dass Dir mein Maiengedichtchen gefallen hat.
Herzliche Grüße an Dich!:)
Galapapa

Liebe larin,
auch Dir vielen Dank für Deinen Kommentar und Deine Tipps zur Verbesserung! Ich habe hin und her überlegt, was ich an Deinen Vorschlägen noch ändern könnte, allein es fiel mir nichts ein:D; sie sind optimal und ich werde sie genau so übernehmen. Danke!
Was unser Freund Erich bezüglich der Länge der Verse an anderer Stelle schon angedeutet hatte, hast Du überzeugend erläutert, so dass ich wild entschlossen bin, den Text genau so zu ändern.
Da die ersten Verse männlich enden, fügen sie sich besser in den Rhythmus ein und können so bleiben.
Der "lichte Feiertag" gefällt mir auch ganau so.
Du warst eine große Hilfe füe mein Maiengedicht und ich bin Dir sehr dankbar!
Das meine ich dazu und grüße Dich ganz herzlich aus dem Schwarzwald im Maienrausch!:)
Galapapa

ginTon 05.05.2012 17:44

hallo galapapa,,

ich schließe mich an, mir gefällt das Werk .. die letzte Zeile der ersten Strophe
ist auch mir, wie von anderen schon erwähnt, aufgefallen .. wie wäre es damit?

Die Luft ist schwer, voll Duft und Blütenstaub.

das Werk finde ich richtig gut :)...liebe Grüße gin

Galapapa 06.05.2012 15:57

Hallo ginTon,
danke für Dein Lob!
Danke auch für Deinen Vorschlag zur letzten Zeile der ersten Strophe!
Mir ist allerdings das "ist schwer" ein wenig zu unpoetisch.
Ich würde eher so ändern: " Die Lust trägt schweren Duft nach Blütenstaub" oder das Adjektiv "schwer" ganz weglassen.
Gib mir noch ein bisschen Zeit, darüber nachzudenken.
Herzlilche Grüße an Dich!:)
Galapapa

Dana 08.05.2012 19:20

Lieber Galapapa,

mit einem Kommentar mag man sich gar nicht lange aufhalten - lieber immer und immer wieder lesen und dabei entspannt aus dem Fenster schauen. :)
Ein ganz wunderbares Maiengedicht - dem Dichter ist nichts entgangen - der Leser kann nur genießen.
Ich bin gestern eine längere Strecke durch einen Wald gefahren und hatte den Vergleich zur Fahrt vor ca. zwei Wochen. Wie habe ich das Maiengrün des Waldes genossen.
Für morgen habe ich mir einen langen Spaziergang vorgenommen und werde dein Gedicht als "Navi" mitnehmen.;)

Feierliche Grüße
Dana

Galapapa 09.05.2012 07:47

Liebe Dana,
so wie das Wetter hier im Schwarzwald aussieht, solltest Du lieber einen Schirm mitnehmen auf Deinen Spaziergang, ich hoffe aber, bei Euch siehts besser aus.
Herzlichen Dank für Dein schönes Lob!
Der Text gehört zu dem Jahreszyklus, den ich schreiben möchte und ich dachte erst, das könnte nach März und April ganz schön schwierig werden, noch ein Frühlingsgedicht zu machen.
Weit gefehlt! Man muss doch nur durchs Fenster schauen und schon reißen einen die Eindrücke mit.
So ein Gedicht als Navi zu benutzen, finde ich eine tolle Idee.
Ich habe mir vor Kurzem ein Wandernavi zugelegt und das mich nun schon ein zweites Mal totoal in die Irre des schwarzen Waldes geführt hat.
Nun, die zusätzlichen Kilo- und Höhenmeter haben mir sicher nicht geschadet.
Hauptsache das Ding führt mich nicht zu einer Bache mit Nachwuchs, was in sportliche Höchstleistungen ausarten könnte.:D
Ich wünsch Dir einen schönen Frühsommer und grüße Dich herzlich!:)
Galapapa


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