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Das Haus im Meer
Überarbeitet und eine neue Schluss-Strophe hinzugefügt: :)
Im tiefen Meer da liegt ein Schiff verborgen im Korallenriff - drin leben viele Tiere. Ganz unten im Maschinenraum, da haust ein Krebs, ihr glaubt es kaum, trotz Motoröl und Schmiere. In der Kombüse wohnt ein Wal, der ist zu dick und eine Qual für alle andren Gäste. Er pfeift im Traum, wälzt sich herum und wirft dabei die Töpfe um, dann hagelt es Proteste. Darüber, wo der Ballsaal liegt, wird gern im Tanze sich gewiegt zu Meeresmuschelklängen. Der Zitteraal, der sorgt für Licht, denn ganz im Dunklen geht das nicht, gut, dass hier Lampen hängen. Am nächsten Deck, im Ruderhaus, ruht sich ein Riesenkrake aus und spielt am großen Steuer mit allen Armen, dass es kracht, davon hat er bekanntlich acht, ein Meeresungeheuer. Ganz oben, wo der Ausguck war, von dem man warnte bei Gefahr, da lebt die Feuerqualle. Sie hat schon einige verbrannt, drum wurde sie dorthin verbannt, und das ist gut für alle. Sobald es Abend wird am Riff, erscheint das Seepferd auf dem Schiff und läutet mit der Glocke. Dann heißt es höflich „Gute Nacht“, zum Wal sagt jeder: „Gib bloß Acht!“ und droht ihm mit dem Stocke. Dem alten Kahn gefällt sein Los als Haus im Meer, geschmückt mit Moos, voll Treiben und voll Leben. An Land wär er längst abgewrackt, zu Feuerholz zersägt, zerhackt, als hätt‘s ihn nie gegeben. Ursprüngliche Version Im tiefen Meer da liegt ein Schiff verborgen im Korallenriff, drin leben viele Tiere. Ganz unten im Maschinenraum, da haust ein Krebs, man glaubt es kaum, trotz Motoröl und Schmiere. In der Kombüse wohnt ein Wal, recht dick und fett und eine Qual für alle andren Gäste, wenn er sich nachts im Schlafe dreht, kein Topf mehr auf dem andern steht, dann hagelt es Proteste. Hoch oben wo der Ballsaal liegt, da wird am Sonntag sich gewiegt zu Meeresmuschelklängen, der Zitteraal sorgt für das Licht, denn so im Dunklen geht das nicht, gut, dass noch Lampen hängen. Noch höher ruht im Steuerhaus sich gern ein Riesenkrake aus, er dreht das große Steuer mit allen Armen, dass es kracht und das sind bei ihm schließlich acht, fast wie ein Ungeheuer. Ganz oben, wo der Ausguck war und man laut warnte bei Gefahr, da wohnt die Feuerqualle. Sie darf nicht an die andern ran, weil sie so furchtbar brennen kann, das fürchten nämlich alle. Sobald es dunkel wird im Meer, kommt schnell das Seepferdchen daher und läutet laut die Glocke, man wünscht sich höflich gute Nacht, zum Wal sagt man noch: „Gib bloß Acht!“ und droht ihm mit dem Stocke. |
Hallo Sidgrani :) |
Hallo Sidgrani,
mir gefällt das Gedicht auch sehr gut. Es läd vor allem sofort zum Weitermachen ein. Z.B.könnte nach dem Waal kommen: Im Rettungsboot, das wohnt ein Hai dem ist das alles einerlei, er ist schon matt und alt. Die Zähne sind längst abgewetzt, darum ernährt der Hai sich jetzt von Meeresalgen halt. und als Vorletzte Strophe: Und das Signalhorn auf dem Deck, das nutzen gerne als Versteck die listigen Moränen. Sie schleichen sich ins Horn hinein und schlafen fast beim Lauern ein und fangen an zu gähnen. Aber das 'ansteckende' Gedicht ist eigentlich schon lang genug. Viele Grüße Thomas |
Hallo Chavali,
ich mag Kindergedichte, sie haben oft eine klare Aussage und sind leicht und verständlich geschrieben. Ihnen wird leider zu wenig Beachtung geschenkt. Hallo Thomas, wenn das Gedicht nicht schon lang genug wäre, würde ich deine Strophen übernehmen, sie passen gut. Schön, dass euch das Gedicht gefällt. Liebe Grüße Sidgrani |
hallo Sidgrani,, |
Hallo ginTon,
ja dein Name kommt leichter über die Lippen, dafür ist meiner der nordischen Mythologie entnommen. Du denkst direkt an einen Zeichentrickfilm, aber auch in einem Kinderbuch wäre das Gedicht sicher sehr gut zu illustrieren. Vielleicht ergibt sich dazu irgendwann einmal die Chance, ich schreibe gerne Kindergedichte. Liebe Grüße Sidgrani |
das ist ja super, sidgrani!
ein mords-kindergedicht, das es so richtig krachen lässt. voller fantasie, verspielten ideen und bildern! gefällt mir richtig richtig gut!!!!! begeisterte liebe grüße, fee |
Hallo fee,
das freut mich sehr, danke! :) Liebe Grüße Sidgrani |
hallo sidgrani,
wirklich eine tolle geschichte! du erzählst sie so flockig - locker, mit einem witzigem unterton, dass man mühelos von einem blickwinkel zum anderen springen kann, auch ohne illustrationenen! irgendwann mal sah ich eine doku : "die welt nach uns"- da wurde per computeranimation gezeigt, wie rasch sich die natur zurückerobert, was ihr gehört....:rolleyes: so sind die gesunkenen schiffe am meeresgrund schon längst zu kleinen riffen geworden, in denen sich jede menge leben abspielt. wollen wir hoffen, dass mutter natur weiterhin kreativ genug ist in der verwertung dessen, was menschenunvernunft und -unvermögen ihr aufgezwungen hat! liebe grüße, larin |
Hallo larin,
wir Menschen sehen die Erde und das Weltall als gebührenfreie Müllhalde an, wobei versunkene Schiffe meist nicht mit Absicht versenkt wurden. Ich freue mich, dass dir mein Gedicht so gut gefällt. :) Liebe Grüße Sidgrani |
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