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Plötzlich laut und seufzend
Plötzlich laut und seufzend
Es beugen sich die Menschen unter Stürmen, Die quer den Stadtpark raufend überstreichen. Die Eicheln fallen klackernd aus den Eichen, Und Wetterhähne kreisen auf den Türmen. Der Winter jault mit Hunden um die Wette, Als ginge er zu früh von seiner Kette. Ich ducke mich in einen Eingang, Schwärze Umfasst, zerdrückt mich wie ich eine Mücke. Ein Licht, es scheint durch eine Fensterlücke Und flackert wie im Zug die Christbaumkerze: Die Illusion, man wäre aufgehoben, Gesichert vor der Welt, dem wilden Toben, Als plötzlich, laut und seufzend, Böen pfeifen, Das Leuchten löschend, nach der Hoffnung greifen. |
Hi, walther!
Wie immer bei dir berückende Sprache und wuchtige Bilder! Ein paar Kleinig- und Flüchtigkeiten gibt es noch. Ich markiere sie gleich im Zitat: Es beugen sich die Menschen unter Stürmen, Die raufend quer den Stadtpark überstreichen. "raufend" sollte nicht zwischen "quer" und "überstreichen" stehen. Die Eicheln fallen klackernd aus den Eichen, Hier sollte ein Komma stehen. Und Wetterhähne kreisen auf den Türmen. Der Winter jault mit Hunden um die Wette, Als ob er ihnen etwas zu erzählen hätte. "Schon heute losgerissen"..hat keinen Zusammenhang, ist nicht stimmig. Schon heute im Gegensatz zu was? Ich ducke mich in einen Eingang, Schwärze Umfasst, zerdrückt mich, wie ich eine Mücke. Das Komma macht die Stelle verständlicher. Ein Licht, es scheint durch eine Fensterlücke Hier stockt mir der Rhythmus. Passend wäre: "Ein Licht fällt heraus durch die Fensterlücke" Und flackert wie im Zug die Christbaumkerze: Kerzen flattern nicht, sie flackern. Mit dieser Zeile bin ich auch nicht glücklich. Die Illusion, man sei gut aufgehoben, Das "gut" fehlt metrisch so deutlich, dass ich es für einen Flüchtigkeitsfehler halte. Gesichert vor der Welt, dem wilden Toben, Als plötzlich, laut und seufzend, Böen pfeifen, "als" mit "l". Das Licht verjagend, nach der Hoffnung greifen. Denkbar wären auch andere Worte, aber "verlöschend" im Sinn von "ausmachen" geht glaube ich so nicht, oder ist zumindest hochgradig verwirrend beim Lesen. Alternative: "Und Helles jagend nach der Hoffnung greifen." Sehr gern gelesen und mir die Arbeit gemacht. Bin gespannt, was alles davon deine Zustimmung findet. LG, eKy |
Hallo Erich!
Zitat:
LG W. |
Seufz - kein Problem, damit hab ich bei dir schon gerechnet.
Du bist (wie ich selbst lustigerweise) extrem schwer zu überzeugen. Auf lange Sicht gibt man irgendwann auf und schreibt nur noch Gefälligkeitsfloskeln. Kenn ich auch. Wie soll ich dir da böse sein...? LG, eKy |
Lb. Erich,
so schwer bin ich gar nicht zu überzeugen. Und nur Gefälligkeitskommentare schreibe ich auch nicht. :) Oben habe ich den letzten Vers der 1. Strophe geändert. Er hatte einen Takt zu viel. :D In diesem Sinne! LG W. |
Aber wieder muss ich fragen: "zu früh" im Gegensatz zu was?
Da hängt nach meinem Gefühl was in der Luft, das leider unerklärt bleibt. Das stört mich als Leser, da ich den Rest des Gedichtes dann nicht genießen kann, weil ein Teil meiner Zerebraltätigkeit ständig im Hintergrund zwanghaft die Frage wälzt, was der Autor wohl damit zum Ausdruck bringen wollte! LG, eKy |
Lb. Erich,
kommt der Winter jemals zu spät? :) LG W. |
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