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Walther 23.07.2011 20:27

nimm einmal die unendlichkeit
 
nimm einmal die unendlichkeit
und banne sie in den moment
der wechselwirkend mit der zeit
den anfang wie das ende kennt

dann wirf ihn in das weite all
den sternen zu siehst du ihn fliegen
dort trifft er auf den ersten knall
er wird ihn hören und besiegen

du denkst so ist es gut und spannst
die arme aus für deinen segen
du lachst wie nur du lachen kannst
und wirst die arme um mich legen

um mich der zittert vor dem tod
der leere und dem schwarz der nacht
du bist mein licht mein morgenrot
das früh am tag die angst verlacht

Stimme der Zeit 23.07.2011 21:41

Guten Abend, Walther:),

ich hoffe doch, dass das LI dem LD diese Zeilen vorliest. Da würde ich gerne heimlich "Mäuschen spielen", denn sie werden sicher sehr gefallen.

Zitat:

nimm einmal die unendlichkeit
und banne sie in den moment
der wechselwirkend mit der zeit
den anfang wie das ende kennt
Die erste Strophe gefällt mir persönlich am besten. Die Unendlichkeit zu nehmen, um sie in einen "zeitlosen Moment" (denn der "Moment ist immer") zu bannen, das ist einfach nur ein wunderschöner Gedanke. Ja, es gibt Momente im Leben, die man am liebsten für immer "festhalten" möchte, damit sie nie zu Ende gehen - sondern "unendlich" andauern ...

Zitat:

dann wirf ihn in das weite all
den sternen zu siehst du ihn fliegen
dort trifft er auf den ersten knall
er wird ihn hören und besiegen
Die Liebe "fliegt zu den Sternen", vom LI dem LD gegeben, damit er/sie "in das weite All hinauswirft". Der erste Knall ist wohl der "erste Streit" oder etwas in dieser Richtung? Das LI ist sich sicher, dass er "gehört und besiegt" werden kann - durch das, was gerade zu den Sternen flog.

Zitat:

du denkst so ist es gut und spannst
die arme aus für deinen segen
du lachst wie nur du lachen kannst
und wirst die arme um mich legen
Hier wird das LD vom LI als Segen betrachtet, als "Zuflucht" und "Zuhause", in der Umarmung erwächst Geborgenheit. Besonders schön: "du lachst, wie nur du lachen kannst".

Zitat:

um mich der zittert vor dem tod
der leere und dem schwarz der nacht
du bist mein licht mein morgenrot
das früh am tag die angst verlacht
Das LD lacht die Angst des LI fort, verjagt die Ängste. Wieder eine besonders schöne Formulierung: "du bist mein licht mein morgenrot".

Eine persönliche Anmerkung: Ich kann mir nicht helfen, aber ich finde, hier passen die Kleinschreibung und die fehlende Interpunktion irgendwie gar nicht. Gut, das ist Geschmackssache, aber ich habe es probehalber hier im Kommentar mit Groß- und Kleinschreibung und Satzzeichen versehen (und wieder gelöscht, nur um meine Vermutung zu überprüfen) - es gefiel mir weitaus besser. Der Inhalt ist sehr schön, das Metrum stimmig, alles in Ordnung, aber es "verliert" etwas durch die "Optik". (Nur meine Meinung, keine Kritik.) Auch die Kadenzen mmmm/mwmw/mwmw/mmmm wirken inhaltsbegleitend sehr gut.

Kritik gibt es für eine Stelle, wo ich dich fragen möchte, ob die Betonung hier Absicht ist:

Zitat:

du lachst wie nur du lachen kannst
Ich kann das "du" nach "unten zwingen", aber mein "Gefühl" sagt, "du" muss hier betont werden - außer, du möchtest absichtlich "nur du" XX betonen, um es hervor zu heben. (?)

Es ist ein sehr schönes Gedicht, wirklich. Sehr gerne gelesen! :)

Liebe Grüße

Stimme http://www.smilies.4-user.de/include..._devil_006.gif

Walther 31.07.2011 16:47

Lb. Stimme der Zeit,

dieses Liebesgedicht ist ambivalent lesbar. Es kann der Liebsten gelten aber auch Ausdruck eines Gebetes an ein höheres Wesen sein. So wurde es auch konzipiert.

Nun hast Du Dich der einen Alternative gewidmet, und dafür danke ich sehr. Vielleicht wäre die Besprechung der anderen nicht so wunderbar positiv ausgefallen. ;)

In der Tat hast Du den Vers auch gleich aufgespießt, der etwas gegen das Metrum zu gehen scheint. Du hast aber gleich auch die Antwort auf die Frage geliefert, unter welchem Umstand der Text so korrekt ist. Und so war er wirklich gemeint. Wiewohl natürlich auch die andere Alternative ihren Reiz hat.

Lieben Dank für Dein Hereinschauen und Deine Interpretation meines kleinen Gedichtes.

LG W.


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