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Chorfreizeit
Zinzendorfhaus 2011 Chorfreizeit
Um der Tradition zu frönen, mit manch Seufzen, manchem Stöhnen liege nächtens ich noch wach, denke übers Reimen nach. Nicht ein Stern am fahlen Himmel überm Gottesacker steht, hilft mir nicht aus dem Gewimmel im Gemüsegartenbeet, den Gedanken zu erhaschen, der so klar wie ’n Parkplatz ist, an dem Ysop nur zu naschen, um gewitzt zur rechten Frist dann im Chorsaal aufzusagen, was so los war, in den Tagen. 1.Tag Fürchte dich nicht vor dem Mammut-Chor-Projekt, vor den göttlichen Gericht- ten, unten seitlich, langgestreckt, aufgetischt, um uns zu munden und ganz reichlich in die runden Bäuche eifrig aufgefüllt, uns den lieben Hunger stillt. 2.Tag Die dürre Ungewissheit vieler Töne, gar tropfenweise vorgetragen, erfordert ausgesprochen jene Geduld, bei großem Unbehagen (,gegebenem Musik-Verhältnis,) froh zu singen. Auch, wenn das Töne Treffen oft ein Glück, so muss es dem Sopran gelingen, meist, ratsam, nur für’n kurzes Stück, den hohen Ton herauszuschmeißen, beim Noten auseinanderreißen. 3.Tag Der Zenit ist nun erreicht, kaum ein Ton ist heiserlos, Töne angeln nicht mehr leicht, Harmonie-Schnur reißt sich los. Fehlt es an Ermutigung, tritt ein Retter dem entgegen, hält die Stimmung hoch, in Schwung, kämpft im Missklang ganz verwegen: Was geschaut man in den Noten, nun es singen, ist geboten. 4.Tag Doch schließlich geht das Licht auf, die Ahnung wächst am Horizont, das Feuer stiller Freude glimmt zuhauf, da einiges man schon gekonnt, erheben Ströme sich im Klang, die Harmonien gewaltig brausen. Stürmt man die Notenbahn entlang, entflieht allmählich auch die bang- gehegte Furcht, es nicht zu können. - Am End die Herzen brennen. So haben Tage wir verbracht, die, scheinen mir, waren gelungen, auch wenn so mancher in der Nacht nicht einen Ton mehr hat gesungen. Wir danken dem, aus tiefem Grund, der uns geführt auf Eli’s Wegen, mit sichrer Hand geleitet und – wir geben quasi nun als Segen den Wein und unsern Senf dazu. Er möge munden, alle sein, im Nu. Himmelfahrt 2011 |
Hallo Archimedes
ich kann auch nix dafür, aber ganz astrein ist dieses Gedicht dann nicht, wenn ich es im Rumbatakt zu lesen versuche. Bist ja selber daran schuld. :D Ansonsten denke ich, habt ihr schöne Tage verbracht. Aus meiner Sicht wenigstens. Der Knacki schickt euch Zweien schöne Grüße |
Lieber Knacki, ich gebe zu, dass das Gedicht eigentlich nur von Insidern verstanden wird; denn es kommt einmal die Beschreibung des Zinzendorfhauses darin vor, zum anderen was wir inhaltlich dort geprobt haben, nämlich den Elias von Mendelssohn(Dürre und Wasserströme, die gewaltig brausen). Zum dritten sind die Bonmot's des Chorleiters verarbeitet wie z.B. "der Zenit ist nun erreicht" oder "was ihr in den Noten seht, müsst ihr nun auch singen".
Nun, der Rhythmus wechselt bisweilen von "Tag" zu "Tag", aber das Shema bleibt gleich ababcdcdee. Trotzdem danke ich dir für die Antwort und sende einen lieben Gruß an euch beiden nach Ulm. Übrigens hat mir ein Vorort bei euch besonders gefallen. Er heißt "Einsingen". Archimedes ...der mit den stürmenden Kreisen |
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