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Walther 12.06.2011 18:34

Im Herzen heiter
 
Im Herzen heiter


Du legst den Kopf auf meine Schulter:
Ich sinke mit der Nase in Dein Haar.
Dein Atmen geht synchron mit meinem.
Ich denke mit Dir, wie das Heute war.

Den Arm leg ich um Dich herum.
Du lächelst mich verständnisinnig an.
Das Blitzen in den Augen wärmt.
Das ist’s, woran ich mich gewöhnen kann.

Wir schauen in die Nacht:
Die Sterne zeichnen Bilder in die Schwärze.
Ich zieh Dich an mich, sanft und sacht,
Erzähle Dir von Schönem, mache Scherze.

Fast ist‘s, als bliebe alles stehn,
Als drehte sich der Zeiger nicht mehr weiter.
Das wär der Augenblick zu gehn:
Man stürbe, wie man lebt, im Herzen heiter.

Stimme der Zeit 14.06.2011 19:28

Hallo, Walther:),

so ein heiteres Liebesgedicht wirkt manchmal beim Lesen wie Medizin. Einfach etwas Schönes lesen, ein bisschen träumen ...

Zitat:

Du legst den Kopf auf meine Schulter:
Ich sinke mit der Nase in Dein Haar.
Dein Atmen geht synchron mit meinem.
Ich denke mit Dir, wie das Heute war.
Hier wird mir ein deutliches Gefühl von Wärme und Geborgenheit vermittelt. Zwei Menschen, die sich aneinander kuscheln, harmonisch vereint, selbst der Atemrhythmus wird, wie im Gedicht gut dargestellt, synchron. Beide denken sogar an dasselbe.

Zitat:

Den Arm leg ich um Dich herum.
Du lächelst mich verständnisinnig an.
Das Blitzen in den Augen wärmt.
Das ist’s, an das ich mich gewöhnen kann.
Eine Umarmung, die ein Lächeln hervorruft. Das Lächeln der Augen wärmt das Innere des Partners. Ja, daran könnte man sich gewöhnen ...

Zitat:

Wir schauen in die Nacht:
Die Sterne zeichnen Bilder in die Schwärze.
Ich zieh Dich an mich, sanft und sacht,
Erzähle Dir von Schönem, mache Scherze.
Hier sehe ich deutlich das Paar unter dem Sternenhimmel vor mir. Das LyrIch intensiviert die Nähe, sowohl körperlich als auch "seelisch". Hier wird auch mit "Worten gestreichelt".

Zitat:

Fast ist‘s, als bliebe alles stehn,
Als drehte sich der Zeiger nicht mehr weiter.
Das wär der Augenblick zu gehn:
Man stürbe, wie man lebt, im Herzen heiter.
Im Grunde genommen gibt es nichts Schöneres als die verzauberten Augenblicke, in denen die Zeit stillzustehen scheint. Da aber diese Momente nicht für immer andauern können, ist dem LyrIch hier danach, vor Glück zu sterben - damit das Glück nie mehr vorübergeht ...

Was schön ist, ist schön. Und für mich sind Wärme, Liebe und ein nächtlicher Sternenhimmel immer ein Bild der Schönheit - und werden es auch bleiben. :)

Das Gedicht gefällt mir sehr, sehr gut.

Nur einen Vorschlag möchte ich machen:

Zitat:

Das Blitzen in den Augen wärmt.
Das ist’s, an das ich mich gewöhnen kann.
Hier hast du in zwei Versen gleich drei Mal ein "Das". Wie wäre es (nur als Beispiel) mit:

Das Blitzen in den Augen wärmt.
Das ist's, woran ich mich gewöhnen kann. (?)

Ich denke, als stilistisches Mittel (im Sinne des Bezugs) können meiner Meinung nach die Versanfänge ruhig so stehen bleiben, nur das dritte "das" ist ein bisschen viel. Was meinst du?

Sehr gerne gelesen und kommentiert. :)

Liebe Grüße

Stimme der Zeit

Walther 15.06.2011 19:33

Lb. Stimme der Zeit,

danke für Deine lange Besprechung dieses unscheinbaren Texts. Er ist ein Versuch, einmal ein neues Metrum und eine andere Form auszuprobieren. Der Inhalt kam so über mich. :)

Ich habe Deinen Vorschlag umgesetzt. In der Tat hakelt dieser Vers ein wenig, Du hast das gut erkannt. Er ruft nach einer weiteren Bearbeitung, die aber wohl erst mit etwas mehr Distanz gelingen wird.

In diesem Sinne wünsche ich Dir frohes Dichten und Werken!

LG W.


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