Mövenblut
 

Verklebtes Gefieder,
vergiftetes Ufer,
Verderben kommt wieder,
du einsamer Rufer

flieg, flieg, ja schrei es heraus,
wie es zumute dir ist,
flieg, flieg, trotz Sturm und Gebraus,
hast nur noch sehr kurze Frist.

Entfischte Gewässer,
verbaute Gestade,
das wird nicht mehr besser,
gibt dir keine Gnade.

Flieg, flieg, ja schrei es heraus,
wie es zumute dir ist,
flieg, flieg, trotz Sturm und Gebraus,
hast nur noch sehr kurze Frist.

Vom Menschen gemacht,
zum Abgrund geführt,
der’s niemals gedacht,
dass Unheil passiert.

Flieg, flieg, ja schrei noch einmal,
denn dein verdorbenes Blut
fließt, dir und allen zur Qual,
schmerzt so in Trauer und Wut.

Lb. Archimedes,

die Möwenkreise, die Du ziehst, haben es in sich. Vielleicht ist deshalb auch der Atem für das Kommentieren verlustig gegangen.

Das Lied, das Du uns präsentierst, mag von den Meldungen beeinflußt sein, daß Möwen den Menschen zunehmend als Freßfeind wahrnehmen und ihn an der Küste, wenn er Eßbares in der Hand hält, regelrecht attackieren. Nachdem die Überfischung von Nord- und Ostsee die Nahrungsquellen der Möwen immer stärker in Mitleidenschaft zieht, liegen die Möwen, unterstellte man ihnen rationales Denken, nicht falsch mit ihrer Reaktion.

Vielen Dank für Deinen Eintrag. Es wäre schön, wenn sich jemand fände, der diesen Text vertonte. Es würde sich lohnen, das zu tun.

LG W.

Hallo Walther, es ist schön, dass du trotz verlorengegangenem Atem kommentiert hast. Auch deine Anmerkungen über das neuerliche Verhalten der Möven finde ich bemerkenswert. Ich habe das so nicht gesehen, hatte mehr die Ölpest im Sinn. Aber wenn das so ist, passt es sehr gut zum Gedicht. Das Lied habe ich schon vertont. Es müsste mir jemand zeigen, wie ich eine .mid oder.mp3 hier einstellen kann, dann kann ich es vermitteln.

Danke für die Anteilnahme
Gruß Archimedes ...der mit den Mövenkreisen