Gedichte-Eiland

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Galapapa 11.07.2010 22:43

Wellenspiel
 
Im Wellenspiel der Ozeane,
wo Land und Wasser sich berühren,
wo sie sich an der Grenze spüren,
das Meer und seine Kurtisane,

da wollen Welten sich umschlingen,
liebkosen sich die Elemente,
am nassen Saum der Kontinente,
und wollen ineinander dringen.

Doch der Berührung fehlt die Tiefe,
eine Erkenntnis scheint zu reifen
und ein Gefühl will mich ergreifen,
als ob dort eine Sehnsucht schliefe.

Chavali 13.07.2010 08:29

Lieber Galapapa,

so ein Wellenspiel gefällt mir auch, es hat so etwas Erhabenes, so etwas Aufwühlendes und gleichzeitig Beruhigendes.

Die letzte Strophe zeigt die Zweifel, die einen manchmal erfasst beim Betrachten des Lebens -
so scheint es mir jedenfalls, so habe ich sie verstanden.

Der Text liest sich sehr schön, geschmeidig klingend.
Sehr gern gelesen!

Liebe Grüße,
Chavali

Galapapa 13.07.2010 10:29

Hallo Chavali,
hab Dank für Deinen lobenden Kommentar!
Was die Zweifel beim Betrachten des Lebens angeht, so liegst Du da sicher nicht falsch mit Deiner Interpretation. Ich glaube allerdings, und so habe ich es auch gemeint, dass die letzte Strophe einen großen Spielraum für die Auslegung lässt, bis hin zum Gedanken, dass das Universum vielleicht den Drang innehat, alle Materie und Energie wieder in einem Punkt zu vereinen, wie vor dem Urknall. Ein bisschen weit hergeholt, aber selbst das könnte man hineindeuten...
Nochmal danke und herzlichen Gruß!
Galapapa

Dana 17.07.2010 23:12

Lieber Galapapa,

nach der Antwort an Chavali bekommt dein Gedicht eine weit gedehntere Bedeutung. ;)

Sehr schön, das Meer und seine Kurtisane. und: als ob dort eine Sehnsucht schliefe.

Ja, so die Theorie. Sie werden ganz dicht zusammen kommen. Und wenn sie es ausgelebt haben, gehen sie wieder auseinander. ;)

Noch ein paar "Danagedanken", die nichts anfordern, aber weil wir gerade darüber reden:


Zitat:

Zitat von Galapapa (Beitrag 45177)
Im Wellenspiel der Ozeane,
wo Land und Wasser sich berühren,
wo sie an Grenzen sich erspüren,
das Meer und seine Kurtisane.

Da wollen Welten sich umschlingen,
liebkosen sich die Elemente,
am nassen Saum der Kontinente,
und wollen ineinander dringen.

Doch der Berührung fehlt die Tiefe,
eine Erkenntnis scheint zu reifen
und ein Gefühl will mich ergreifen,
als ob dort eine Sehnsucht schliefe.


Als wollten Welten sich verschlingen;
liebkosend brausen Elemente
am nassen Saum der Kontinente,
um eins ums andre zu bedingen.

Doch der Berührung fehlt die Tiefe,
und die Erkenntnis scheint zu greifen:
Gefühle brauchen Zeit zu reifen,
wär nicht die Sehnsucht da und riefe.



Oh, so viel wollte ich gar nicht, doch nun steht es da.

Betrachte es als "Unterhaltungswert".:)

Mir gefällt das "Allspiel" in Naturbildern.

Liebe Grüße
Dana

Galapapa 21.07.2010 06:00

Hallo Dana,
danke für Dein Lob und Deine Anregungen!
Ich glaube, dass der Text noch mehr Raum für Deutungen zulässt.
Land und Wasser sind die beiden beherrschenden Elemente an der Oberfläche unseres Planeten. Bekanntlich entwickelt sich ja alles von der Ordnung zur Unordnung hin. Wenn man mal in diese Richtung denkt, bekommt die "Sehnsucht" einen neuen Stellenwert....
Deine, ja man kann schon sagen "Version" von meinem Gedicht gefällt mir sehr. Sie gibt dem Inhalt nochmals einen neuen, interessanten Anstrich oder sollte ich besser sagen, eine neue Basis der Betrachtung.
Mit einem herzlichen Gruß an Dich!
Galapapa


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