![]() |
Sommersehnsucht
Meine Augen gleichen Weihern,
baumbeschattet, unbewegt, und es reichen aus den Teichen meine Blicke unentwegt an den Himmel, kalt und bleiern. Dort, wo er in Fernen rinnt, zogen Reiher nach dem Süden. Meinem Schauen Flügel bauen wollte ich, die nie ermüden, doch mein Wasser fror sich blind. So erstarre ich im Träumen einer Welt, die wärmend ist, während hinter Frostgesinter Winter meine Augen schließt mit dem toten Laub von Bäumen. |
Lb. Erich,
das ist wirklich gut gelungen. Es ist schade, daß dieses Gedicht keinen Kommentator gefunden hat. Besonders die Binnenreime in Z3 der Strophen sind echte kleine Kunstwerke. Und es ist Dir irgendwie gelungen, trotz des Tenors der Verkitschung des Themas gerade noch wie durch ein kleines Wunder zu entgehen. Voller Hochachtung grüßt der W. |
Hallo eKy, |
Hi, walther und chavali!
Vielen Dank für euren Zuspruch! Da ich zur Zeit eine ziemlich "prosaische" Zeit durchmache - sprich es kommt nicht viel aus der lyrischen Feder - freut es mich umso mehr, dass dieses kleine Stückchen gelungen scheint! Da hatte ich wohl einen meiner lichteren Momente... Der Vergleich von Augen mit Teichen - kam mir irgendwie, aus ich die TIEFE meiner Sehnsucht verdeutlichen wollte und nach einem passenden Vergleich gesucht habe. Das mit dem Erblinden durch Zufrieren und dem Bedecken (Schließen) mit dem Laub ergab sich dann eigentlich wie von selbst - sozusagen ein Bonus! Das Reimschema ist ebenfalls ungewöhnlich: A/B/CC/B/A Das kommt bei mir immer erst während des Schreibens zustande - wie es sich in der ersten Strophe eben ergibt, und ist somit wohl das Unmittelbarste an meiner Dichtung. LG, eKy |
Hallo Erich,
ja, ich kann mich meinen beiden Vorkommentator(inn)en nur anschließen und dir zu einem ausgesprochen schönen und gelungenen Gedicht gratulieren. Schon der Einstieg "Meine Augen gleichen Weihern" ist sehr lyrisch und macht neugierig und man wird wahrlich nicht enttäuscht, weil du diese gehobene, lyrische Sprache sehr schön bis zum Ende fortführst. Für mich ein Gedicht ohne Fehl und Tadel, welches zusätzlich noch durch sein interessantes Reimschema besticht. Sehr schön. Gerne gelesen und kommentiert...:) Liebe Grüße Bis bald Falderwald |
Hi, Falderwald!
Vielen Dank für deinen Beitrag. Selten höre ich von dir - naja, da bin ich wohl selber schuld, schreibfaul, wie ich bin... Umso lieber ist mir dein Lob! Das mit der "lyrischen Sprache" ist so eine Sache: Ich gestehe zu, dass es für gewisse Inhalte essentiell ist, grob und derb zu formulieren, einfache Sprache zu benutzen, sogar ordinär und vulgär zu werden - aber außerhalb dieser inhaltlichen Parameter ist es ohne "schöne" Sprache für mich eben nicht Lyrik im eigentlichen Sinn! Fast alles kann man auch lyrisch ausdrücken - wer sich dessen begibt und nur behauptet, es wäre Kunst, nur weil ER es so beschlossen habe und nunmehr so darstelle, der gibt sich in meinen Augen zu wenig Mühe mit der Lyrik. Besonders reimlose Lyrik geht mir gegen den Strich. Man sollte sowas "strukturierte Prosa" nennen - wenn das (hässliche) Kind schon einen Namen braucht - aber mit Lyrik im Wortsinne an sich hat das nach meinem Empfinden nichts zu tun! Das sollte man strikt - auch begrifflich - auseinanderhalten! Nur meine subjektive und einseitige Meinung - ich weiß. Nichtsdestodennoch! Ich stehe dazu! LG, eKy |
Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 00:01 Uhr. |
Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.
http://www.gedichte-eiland.de
Dana und Falderwald
Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg