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Leier 09.12.2009 10:03

Täglich neu
 
Nun ist die Nacht vergangen,
Es zieht sie Sonne ihre Bahn
Und löscht die dunklen Sorgen -
Es hebt das Leben wieder an.
Ruhig möcht es wieder werden.

Mühsal hab ich abgetan.
Osten bringt mir neue Röte.
Rastlos schlägt mich Tag in Bann,
Geschäftig in die neuen Nöte.
Es ward ein neuer Tag.
Noch weiß ich nicht, was er mir bringen mag.

Abraxas 10.12.2009 01:08

Hallo Leier,

mir kommt dein Gedicht widersprüchlich vor.

Zitat:

Nun ist die Nacht vergangen,
Es zieht sie Sonne ihre Bahn
Und löscht die dunklen Sorgen -
Es hebt das Leben wieder an.
Ruhig möcht es wieder werden. -- hier musste ich zum ersten Mal mehrfach lesen, um herauszufinden, wie ich es betonen soll. Bisher standen die Verse im Jambus; dieser letzte Vers der ersten Strophe aber verleitet (mich) durch das "Ruhig" zur Betonung der ersten Silbe des Verses, was mich irritiert.

Mühsal hab ich abgetan. -- Hier dann weiter im Trochäus. Beabsichtigt? Das Frage ich mich aus dem Grund, dass...
Osten bringt mir neue Röte.
Rastlos schlägt mich Tag in Bann,
Geschäftig in die neuen Nöte. -- ...der Rest der Strophe, nach 3 (4) Versen im Trochäus, erneut den Jambus vorweist - ohne, dass mir ein inhaltlicher Grund (Bruch; Veränderung) dafür auffiele.
Es ward ein neuer Tag.
Noch weiß ich nicht, was er mir bringen mag. -- hier werde ich inhaltlich irritiert, denn das LyrIch hat weiter oben bereits beschrieben, was dieser Tag bringt: "neue Nöte". Es sei denn, das "neuer Tag" in der vorletzten Zeile ist bereits ein neuer, vom bisher geschriebenen Text unabhängiger. (?)
Als Leser bin ich also etwas verwirrt. :o

Die Idee an sich finde ich gut. Ein neuer Tag...die Probleme des Alltags brechen erneut und erbarmungslos über einen herein...achja, von der Lippe hat das mal auf komische Weise dargebracht: das Lied "Guten Morgen liebe Sorgen" - schießt mir dabei grad durch den Kopf. :D

LG,
Abraxas

Herbstblatt 10.12.2009 08:19

liebe Cyparis,
Für mich ist am Ende der ersten Strophe eigentlich schon alles gesagt und sie könnte als eigenes Gedicht stehen. Zumal sie auch in sich recht stimmig wirkt.
Dann würde sich auch der, von Abraxas angemahnte Bruch erledigt haben.

liebe Grüße vom Herbstblatt

Erich Kykal 10.12.2009 10:45

Hmpf! Da hat wohl wieder keiner das Akrostichon bemerkt! Darauf sollte man bei Leier immer als erstes achten!!!

Hi, leier!

Insofern muss ich meinen Vorschreibern beipflichten, als dieses Werk an manchen Stellen etwas "sprunghaft" erscheint, sowohl formal, satztechnisch, wie auch metrisch. Letzteres bin ich schon gewöhnt, das andere allerdings...
War das wieder so ein "Schnellschuss"?
Fiel dir nichts "Runderes" ein zu deinem "Gerüst"?
Jede Zeile für sich ist edle Sprache, keine Frage, aber das feine, lyrische Zusammenspiel welchselbiger im übergreifenden Kontext hinkt hier ein wenig, möchte ich meinen. Vielleicht hier doch noch mal drübergrübeln. Nix für ungut...

LG, eKy

Leier 13.12.2009 14:36

Liebe Kommentatoren und Kommentatorin,

ja, es war ziemlich schnell hingeschrieben.
Ich willes nochmals gründlich überlesen, vielleicht bekomme ich es runder hin, obwohl ich in dieser Beziehung sehr ungeschickt bin.
Ich befolge lieber "vorgekauten" Rat.

Lieben Gruß
von
cyparis


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