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Ländliches Gewitter
Leise grollt es in der Ferne,
bleiern hängt der Wolkenhimmel. Trocken brütet die Zisterne, und des Kirchleins Glockenbimmeln trägt kein Lüftchen übers Feld. Wie ein Teppich legt das Zirpen tausender versteckter Grillen sich auf letztes Schwalbentschirpen in den Nestern, bis im Stillen alle Welt in Starre liegt und der Donner schließlich siegt; gleich dem Untergang der Welt plötzlich das Gewitter fliegt! Fliegt wie tausend schwarze Schimmel, galoppierend, wild gestreckt. Quellend, schwellend; ein Gewimmel! Wohl dem, welcher gut bedeckt längst im Herrgottswinkel sitzt! Erste schwere Tropfen knallen titschend-klatschend gegen Scheiben. Hört; die Himmelskegel fallen laut in wildem Göttertreiben; kullern, roll'n mit viel Getöse! "Heil'ger Florian, erlöse von dem Unheil uns!" - es blitzt! - Von der Wucht der Sturmesstöße beben Mensch, Natur und Haus! Wie vom Weltenzorn benommen, ist - so rasch wie es gekommen - plötzlich das Gewitter aus. .juli_2022 |
Liebe Fee,
ein aeusserst gelungener Text. Sehr bildlich wortmalst du das Geschehen... du hast ein gutes Haendchen, den Leser regelrecht in den Sog rein- und mitzureissen. Ich hoerte direkt den Zornesausbruch der Natur sich aufbauen, steigern - und schliesslich ein abruptes Ende finden. Dem heiligen Florian sei's gedankt! Das Reimschema finde ich erfrischend und interessant. Passt gut zum wilden, unberechenbaren Schau- und Hoerspiel der Goetter. Fein gebastelt! kullern, roll'n mit viel Getöse! Hier waere 'kullern, rollen mit Getoese' sprachlich schoener, das 'viel' Getoese finde ich zu kindlich. Sehr gern gelesen und beklugscheissert. :) LG von Lai:Blume: |
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